Náttúrufræðingurinn - 1972, Page 23
NÁTTÚRUFRÆÐINGURINN
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ZUSAMMENFASSUNG
Untersuchungcn an Mastigocladus laminosus Cohn und thermophilen Bakterien
in den heissen Quellen auf Island.
von
P. Locher und A. Binder
Institut fiir Molekularbiologie
und Biophysik ETH Ziirich
Mastigocladus laminosus Cohn wurde in vielen heissen Quellen Islands in
zum Teil grosser Menge gefunden. Es wurde abgekliirt, ob sicli der Organismus
zur Isolierung von thermostabilen Proteinen eignet. In den heissen Quellen
wurden Wasseruntersucliungen und morphologische Bestimmungen an den
Blaualgen vorgenommen.
Mastigocladus ist photoautotroph und eine der wenigen thermophilen Blau-
algen, die Stickstoff assimilieren können. Mastigocladus kommt morphologisch
in verschiedenen Formen vor und ist gut zu bestimmen.
Úberall in Island traten bei 5863°C und pH 6.8—9.8 fast reine Bestande
von Mastigocladus auf. Es gelang Massenkulturen auf Holzfaserplatten (Pava-
texu) in einer Freilandanlage auszusáhen.
Mastigocladus hat sicli als widerstandsfáhig und weitgehend unempfindlich
gegen Klima- und Witterungseinfliisse erwiesen. Die Blaualgen wurden in
Quellen verschiedenster Wasserzusammensetzung gefunden. Gegeniiber Tem-
peraturschwankungen zeigte Mastigocladus grosse Resistenz. Die maximale
Wachstumstemperatur betrug 63°C. Er konnte nicht eindeutig nachgewiesen
werden, ob mesophile Forrn existiert.
In einigen Quellen wurden graue bis gelbliche, feinfádige Bakterien (Flexi-
bakterien) gefunden (Fadendurchmesser 0.5—l.Oju,)- Diese bilden bis zu 15 cm
lange Stránge und Zotten und kommen bei Temperaturen bis 85°C vor.
VERDANKUNG
Wir sind wegen der Durchfiihrung dieser Arbeit den folgenden Institutionen
und Personen sehr verbunden. Der Schweizerischen Stiftung fiir Alpine For-
schung fiir Verfiigstellung von Mitteln und hilfreiche Beförderung. Den Is-
lándischen Fischereilaboratorien fiir Zugang zur Laboratoriumausriistungén.
Und den Herren Dr. G. H. Schwabe und Dr. S. Pétursson fiir ihre Interesse
und Anteilnahme.
Die Verfasser.