Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1923, Qupperneq 17

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1923, Qupperneq 17
IV. NEUE BUCHER i- PRESTAFJELAGSRITIÐ 1922. HARALDUR NIELSSON, 'Arin og eilífðin, R. 1920. Der Giite des Herausgebers verdanke ich die standige Zusendung des Jahrbuchs des islándischen Pfarrerverbandes; ich bin ihm dafiir sehr dankbar, weil dieses Jahrbuch, das wáhrend des Krieges an die Stelle <Ies monatlichen ,,Neuen Kirchenblatts'1 ge- freten ist, stets einen iiberaus reichen und anregenden Inhalt hat. Sehe ich hier ab von den interessantenNachrichten, die der islándischen Geistlichkeit iiber kirchliche und religiöse Angelegenheiten in den anderen nordischen Lándern gegeben werden (von diesen zu berichten ist hier nicht der Ort), so bleibt doch sehr viel iibrig, was Is- land selbst angeht und uns fesselt. In dem neu erschienenen 4. Jahrgang ist dabei hinzuweisen auf einen kurzen Aufsatz iiber Séra Pál Björnson in Selárdal, der durch die Zaubererverfolgung beruchtigt ist; Hannes i?orstcinsson sucht ihn nicht rein zu waschen, aber er macht uns verstándlich, wie gerade einer der gelehrtesten Theologen seiner Zeit diesem Wahn verfallen konnte und zeigt auch, wie die Gedanken dieses bcdeutenden Mannes im Laufe der Jahre sich wandelten. Besonders interessant ist eine Abhandlung des jetzigen Bischofs Dr. Jón Helgason uber das Christentum auf Island vor der gesetzlichen Annahme im Jahre io.oo1. Sieg und Niedergang des Mo- hammedanismus behandelt der Dáne Aage Meyer Benedictsen, der 1921 auf Island war 11 nd dort diesen Vortrag hielt, der in Obersetzung abgedruckt ist: ein auf griindlicher Sachkenntnis beruhendes anschauliches Bild der Entwicklung. Hervorgehoben sei auch der kleine Aufsatz des Dozenten der Theologie Magnús Jónsson, in dem er zur Lekture der paulinischen Briefe mahnt, die hinter dcn Evangelien zu sehr zuriickgesetzt wiirden. Erbaulichen Charakter tragen die Ausfuhrungen von Professor Sívertsen iiber den Optimismus des Christentums und die wie immer práchtige Predigt von Prof. Harald Níelsson: „Wenn die Herzen entflammt werden". Ich will diese Gelegenheit nicht vorubergehen lassen, auf diesen Prediger besonders hinzuweisen. Er hat eine so gemutvolle eindringliche lebendige Redeweise, da6 man jede seiner Predigten mit innerer Anteilnahme liest und immer etwas daraus lernt. Ihm ist das Christentum wirklich lebendige Kraft der Gegenwart, und damit gewinnt er die Hörer und Leser. Daher ist zu erwarten, daB seine Sammlung von Predigten ('Arin og eilífðin, die Jahre und die Ewigkeit, ein Buch, das ich immer wieder gern aufschlage) recht weite Verbreitung auf Island findet; sie werden vielen Segen stiften und der Kirche manchen Anhánger neu gewinnen. Dabei kann man sich zu dem Glau- ben des Verf., daB der Spiritismus dcr Kirche neue Kráfte zufiihre und vielfach die ^Vahrheit des Bibelwortes erkláre, stellen wie man will. Er hált es fiir seine Auígabe, diesem Gedanken zum Sieg zu verhelfen, aber trotz dieser bei ihm festgewurzelten Hberzeugung stören den Leser seiner Predigten, der diesen Glauben nicht teilt, diese G edankengange nicht; er ist nicht aufdringlich mit seiner neuen Lehre. W. H. 3. GUNNAR GUNNARSSON, DRENGURINN. R. 1921. Hie Entwicklungsgeschichte eines in sich gekehrten, allen AuBerlichkeiten abgewendeten Henschen, der die Zufriedenheit in seiner eigenen Welt findet und die Umwelt mit dem Gemiit erfaBt. Von der fruhesten Jugend, wo er mit dem Flusse seines Gehöfts 'nnere Beziehung fiihlt, iiber alles sich Gedankeu macht, uber das Erleben des Meeres bis zu seinem Tod auf dem Treibeis, bei dem er, sich selbst getreu, von allem was ihn ymgibt, frohen Abschied nimmt, verfolgen wir die „Silbersaite" seines Inneren, die !hm stets den klaren Weg weist. Der Leser folgt ihm mit Anteil und Verstandnis auf 1 Er erklárt uns u. a., warum die irischen „Papar" Krummstábe (baglar) mitliatten: ^ie Bischöfe waren in der irischen Kirche zahlreicher als anderswo, fuhrten aber nicht ‘be Kirchenleitung, die vielmehr den Ábten zukam, sondern sie hatten die Aufgabe, Rriester zu weihen: so könnten auch solche „Weihbischöfe" auf lsland gewesen sein. 49 1 Mitt, d. Islandlreuude X, 3/4

x

Mitteilungen der Islandfreunde

Direct Links

Hvis du vil linke til denne avis/magasin, skal du bruge disse links:

Link til denne avis/magasin: Mitteilungen der Islandfreunde
https://timarit.is/publication/323

Link til dette eksemplar:

Link til denne side:

Link til denne artikel:

Venligst ikke link direkte til billeder eller PDfs på Timarit.is, da sådanne webadresser kan ændres uden advarsel. Brug venligst de angivne webadresser for at linke til sitet.