Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1927, Blaðsíða 16

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losen Sandmassen zu langen Sicheldiinen aufgchauft, bis es in den letzten Jahrhunderten den Bemiihungen unserer Forstleute gelungen ist, sie durch Anpflanzung von Kiefern zu befestigen. Aus unserem Bilde geht zur Geniige die groBe Wichtigkeit liervor, welche das Studium der Gletscher, Gletscherströme und Gletscherablagerungen fiir die Erkenntnis der Glazialerscheinungen unseres norddeutschen Flaclilandes besitzt, und schon aus diesem Grunde kann unseren Geologen undGeographen die Reise in das islándische Siidland und in das Zauberland des öræfa- jökull nicht warm genug empfohlen werden. IV. GEORGr BRANDES UND ISLAND Wenn die Kulturwelt des verstorbenen Georg Brandes gedachte, so haben die Is- lander auch eine Feierstunde fiir ihn abgehalten. Denn Island ist dem weltberuhm- ten Ausnahme-Danen zu groBem Dank verpflichtet. Er witterte iiberall die verborgenen schöpferischen Talente. So wurde er fur die jungen islúndischen Dichter, die an die Kopenhagener Universitát kamen, von groBer Bedeutung. Fruher hatten die Islánder fast keine andere kulturelle Verbindung mit Europa als die mit der dánischen Uni- versitát, die sie dank einem altherkömmlichen Stipendienfonds leicht besuchen konnten. In Dánemark waren sie aber stets fremd und zeitweise wenig beliebt. In der letzten Hálfte des 19. Jahrhunderts spielten sich die dauernden Kámpfe ab um die allmáh- liche politische Befreiung Islands von Dánemark. Brandes stand mit den bedeuten- den Köpfen unter den islándischen Akademikern, wenn auch nicht politisch, so kul- turell in verstándnisvoller Verbindung und hat auch fast alle Talente, die sich unter den Studenten regten, entscheidend gefördert. Er hatte schon seine bedeutenden Be- kenntnisse tiber die alt-islándische Literatur bekannt gegeben, wobei er Island „die Wiege aller nordischen Kutíur" nannte. Er sagte weiter: „Diese ferne Insel hat uns die in ethischer Beziehung mdnnlichste und in kunstlerischcr Beziehung vollendctstc Lite- ratur der nordischen Völker geschenkt. Nie hat man in Dánemark so mánnliche Ge- stalten dargestellt wie die in der Njálssaga. Nie hat in Dánemark ktinstlerische Charak- terzeichnung dieselbe Höhe und Sicherheit erreicht wie dort" usw. Spáter erkltirte er, Islands Kultur sei „der Adelsbrief des Nordens unter Europas Völkern". Wie schon er- wáhnt, bezogen sich die Betrachtungen von Brandes nicht nur auf das alte, sondern auch auf das neue Island, dessen Renaissance im 19. Jahrhundert anfing. Islándische Lyriker, Dramatiker und Romanschriftsteller, die in dánischer Sprache schrieben und heute noch schreiben, gelangten zu ftihrender Bedeutung. Wohl der bedeutendste Dramatiker unter ihnen, J óhann Sigurjónsson (in dessen „Berg-Eyvind" KayBler und Steinrtick in Deutschland gastierten), auch sein Nachfolger Guðmundur Kamban wur- den sozusagen von Brandes entdeckt. Alle diese Ftirsprache seitens des groBen Kri- tikers hatte ftir die Wertung der neuislándischen Literatur viel zu sagen, denn die Isltinder galten dort ftir revolutiontir und man war in Dánemark alles andere als be- mtiht, Islándern irgendwie ftihrende Rollen zubilligen zu wollen. Wenn Brandes spáter ftir die politische Entwicklung Islands wenig Verstándnis zeigte, so hat ihn das den Islándern nur vorubergehend entfremden können. Baden-Baden Jón Leifs V. PROFESSOR SVEINBJÖRN SVEINBJÖRNSSON starb am 23. Februar d. J. in Kopenhagen. Er war Komponist der islándischen Volks- hymne, die er zur Jahrtausendfeier 1874 auf den Text „O guð vors lands" von Matthías 12

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