Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1927, Blaðsíða 8

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1927, Blaðsíða 8
Maler Max Heilmann in I'rankfurt a. 0. Aquarelle von diesen Filmen im For- mat2i X 31 cm hergestellt, die nun hier, auf die zulássige GröBe der Mittei- lungen verkleinert, wiedergegeben sind. Ohne je in Island gewesen zu sein, ist es Herrn Heilmann durch liebevolles und eingehendes Versenken in meine Photographien und durch seine Kunst gelungen, Form, Farbe und Stimmung der islándischen Fandschaft so vorziiglich zu treffen, wie wenn er die Aqua- relle nach lángerem Aufenthalt im Fande selbst gemalt hátte, und so können die hier wiedergegebenen Bilder der islándischen Siidkiiste, trotzdem sie durch die Vermittelung des Aquarells hindurchgegangen sind, als wahre Naturauf- nahmen gelten. x. Der Örœfajöknll vom Skevbarársandnr aus Die Aufnahme erfolgte am 18. Juni, nachmittags 4 Uhr, bei strahlender Sonne, wáhrend unser Fuhrer mit Unterstútzung des fúr diesen Tag be- sonders angenommenen Wasserfúhrers die Vorbereitungen zur Durchquerung der Skeiðará traf. Sie muBte in groBer Kile ausgefúhrt werden, da die Fúhrer befúrchteten, den rasenden GletscherfluB, der infolge der groBen Hitze bereits anfing, úber seine Ufer zu treten, eine Stunde spáter úber- haupt nicht mehr durchreiten zu können. Infolge des klugen und mutigen Verhaltens des Wasserfúhrers kamen wir, wenn auch nicht ohne groBe Schwierigkeit, glúcklich in 52 Minuten úber die sieben Arme des Flusses hinúber. Das Bild zeigt einen Teil des öræfajökull1, ist aber fúr Island ganz eigen- artig, da dieser Teil des Vatnajökull von den úbrigen groBen Eis- und Schneemassen Islands wie Dangjökull, Eyjajalla-, Mýrdalsjökull usw. völlig abweicht. Denn hier treten dem Islandfahrer zum ersten Male völlig alpine Formen entgegen. Nicht weniger als zehn Gletscher steigen von der Höhe des öræfajökull in máchtigen Eiskaskaden zur Tiefe und múnden zum Teil in den Sander. Dazu kommen als seitliche Begrenzung die beiden máchtigen Inlandeisgletscher, irn Westen der 35 km breite Eiskuchen des Skeiðarárjökull, an dessen Stirn wir einen langen Vonnittag entlang ge- ritten waren, im Osten der Breiðamerkurjökull, dessen einer AbfluB, die tobende und reiBende Jökulsá, jeden Verkehr im vorgelagerten Breiða- merkursandur verbietet, so daB, wer hier nach Osten an der Kúste weiter reisen will, genötigt ist, mit den Pferden úber das Eis des Gletschers zu gehen. Eine solche Vereinigung von grönlándischem Inlandeis und dem alpi- 1 Vergleiche die vom dilnischen Generalstab herausgegebene, vorzugliche Karte Islands im MaBstab 1 : 50 000 und zwar Blatt 87 Öræfajökull SV Svinafell und die glánzende fjbersichtskarte Öræfajökull og Skeiðarársandur im Malistab 1 : 200 000, 1904 vom Generalstab herausgegeben. 8

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