Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1927, Qupperneq 19
2. Monsignore Jón Svensson, der besonders durch seine Jugenderzáhlungen, die er
gröBtenteils im Original in deutscher Sprache schrieb, sich einen wirklichen Weltruf bis
nach Amerika, Indien und Chinahin erworben hat, wird am 16. November 1927 yojahrig.
3. Der islandische Zoologe Bjarni Sœmundsson ist durch seine langjáhrigen, grundlichen
Forschungen und zahlreichen wissenschaftlichen Schriften, im besonderen uber die
Fische der islándischen Gewásser, der internationalen Fachwelt aufs beste bekannt. Er
beging sein 60. Wiegenfest am 15. April 1927.
Den verdienstvollen Jubilaren bringt unsere Vereinigung hiermit die herzlichsten
Glúckwtinsche dar.
VIII. BÚCHERBESPRECHUNGEN
1. BRUUN, DANIEL, De öde Egne nord for Vatnajökull. Turistruter paa Island 5.
2. Udg. Köbenhavn, Gyldendal, 1927.
Der in Jahrg. 13 unserer Mitteilungen (1925), S. 27 als noch ausstehend bezeichnete
AbschluB von Bruuns ausfuhrlichem Reisefúhrer durch Island, 2. Aufl., liegt nunmehr
vor. Er umfaBt die Inlandrouten 14 und 15: ’Odáðahraun mit Ausflúgen zum Nord-
und Westrand des Vatnajökull, ferner das Gebiet des Snæfell mit Vatnajökuls Nordost-
rand. Was úber Bruuns frtihere Hefte seiner Turistruter Lobenswertes zu sagen war,
gilt auch fúr dieses SchluBheft, das auf Grund von Bruuns eigenen Reisen, seiner genauen
Kenntnis aller weiteren Forschungen bis einschlieBlich 1926 und vollstándiger Be-
herrschung der einschlágigen Literatur in knapper Darstellung alles bietet, was dem
Reisenden in jenen unwirtlichen, doch im höchsten Grade interessanten Gegenden Inner-
Islands zu wissen nötig ist. Brauchbare Iíartenskizzen und zahlreiche gute Bildauf-
nahmen vervollstándigen den Wert des kleinen Buches. Sehr erwúnscht wáre fúr das
jetzt abgeschlossene Gesamtwerk ein Namenregister, wenigstens úber íiie hauptsách-
lichsten Orte, Höfe, Berge, Flússe, Seen usw., um deren schnelles Auffinden in den
5 Heften zu erleichtern.
Gleichzeitig mit dem SchluBheft der Turistruter erschien bei Gyldendal, Iíopenhagen,
in neuer Ausgabe auch Daniel Bruuns Karte von Island (1927) im MaBstab 1 : 850 000.
Diese Karte ist klar, úbersichtlich und — soweit tiber die noch unvermessenen Gegenden
des Inlands úberhaupt möglich — zuverlássig; sie zeigt alle Haupt-Reisewege durch das
Inland, bezeichnet, was sehr wichtig ist, die vorhandenen Grasplátze usw., und ver-
dient in jeder Beziehung beste Empfehlung. Heinrich Erkes
2. G. H. HARRIS, The Earoe Islands. Birmingham 1927. Cornish brothers Ltd.
119 Seiten.
Eine populár geschriebene Reiseschilderung mit vielen persönlichen Einzelheiten, die
nichts Neues bietet und wissenschaftlich bedeutungslos ist. Ihr Verfasser ist ein eng-
lischer Geistlicher, der im Sommer 1923 drei Wochen lang mit einem Landsmann einige
ðer Inseln bereist hat. Ihr Begleiter und Fuhrer war der auf den Fáröern seit langem
ansássige Englander Arthur Brend, der im Anhang des Buches den Grindwalfang schil-
dert. Die Reisenden haben von Thorshavn aus Tofte auf Österö, Iíirkebö, Myggenás,
Vaagö und Tindholm besucht und sind dann zum SchluB im nördlichen Strömö in Kolle-
fjord, Thorsvig, Kvalvig und Saxen gewesen. Das Buch enthált die úblichen Schilde-
rungen von Vogelfang, Walfang, Fischfang und Fischverarbeitung, Darstellung der Be-
völkerungs-, Wirtschafts- und Kulturverháltnisse mit Seitenblicken auf die Geschichte
der Fáröer und politische Fragen. Da der Verfasser botanisch interessiert ist, nimmt die
Darstellung des Pflanzenlebens einen breiteren Raum ein. Auch kennt Harris die
Orkney- und Shetlandinseln und Island und so kann er mancherlei Vergleiche zwischen
diesen Inseln und den ihnen álmlichen Fáröern ziehen. Bedauerlich ist, daB dem Buche
sowohl ein Literaturverzeichnis, wie auch Karten und Abbildungen vollstándig fehlen.
°n der Literatur scheint der Verfasser auBer Debes, Landt, Ostenfeld und Geikie wenig
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