Tímarit Verkfræðingafélags Íslands


Tímarit Verkfræðingafélags Íslands - 01.04.1918, Blaðsíða 5

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TÍMARIT V. F. í. 1918. Stellungnahme des Staates zum Ausbau der Wasserkratte in Siandinavien, der Schweiz und Deutschland. Vortrag des H. Dipl. Ing. G. Funk, gehalten in dem Ish'ind. Ingenieurverein am 24. Oktober 1917. Noch vor vvenigen Jahrzehnten wusste man die Iíraft des herabstiirzenden Wassers nicht anders 'auszuniitzen, als zum Retriebe von Múhlen, Siige- werken oder einer lokalen Industrie. Seitdem aber die Forlschritte der Elektrotechnik es erlauben, den hochgespannten Strom auf Hunderte von Iíilometern fortzuleiten, um den Fabriken Kraft, den Haushalt- ungen Licht und Wiirme zuzufúhren und Eisen- bahnen zu betreiben, ist auch das Interesse an der Ausniitzung der Wasserkriifte ein allgemeines gewor- den. Sind sie doch die billigste Kraft([uelle zur Er- zeugung der elektrischen Energie und deslialb von besonderer Bedeutung fiir diejenigen Liinder, die arm an Kolile, aber reich an Wasserkriiften sind, wie die Schweiz und Skandinavien. Dort bemiichligte sich alsbald eine heftige Spekulation derselben, so dass der Slaat sich genötigt sah, auf dem Wege der Gesetzgebung dagegen einzuschreiten. Wir wollen nun zuniichst untersuchen, welche Interessen der Allgemeinheit der Staat durch seine Wasserkraftpolitik zu wahren hat, und welche MitteJ ihm zu diesern Zwecke zur Verfúgung stelien: 1. ) Verhinderung einer Úberlriebenen Spekulation, welche die Preise fúr die Wasserkriifte kúnstlich in die Höhe treibt. Dies wird erreicht durch eine strenge Konzessionsgesetzgebung, welclie nur ernsten Inler- essenten ein Ausbaurecht verleiht. 2. ) Wahrung der Interessen von Flusschiflahrt, Fi- scherei und Flösserei, zu welchem Zwecke in allen Staaten zahlreiche Gesetze existieren, die die Anlage von Kraftwerkén oft sehr erschweren und verteuern. 3. ) Elektrischer Eisenbahnbetrieb: Der Staat als Besitzer der meisten Eisenbahnen hat ein Interesse daran, die Vorteile des elektrisclien Bahnbetriebs, niimlich Billigkeit, Reinlichkeit und grosse Leistungs- fiihigkeit der Allgemeinheit zukommen zu lassen. Deshalb sucht er die geeigneten VTasserkriifte zu reservieren und auszubauen. 4. ) tíillige Elektrizitdtsversorgung des Landes: An dieser mitzuwirken, das wird seit neuester Zeit als eine der wichtigsten Iíulturaufgaben des Staates angesehen. Verspricht man sich doch von der Ver- sorgung mit billiger Elektrizitat eine Neubelebung von Handwerk und Kleinindustrie und die kulturelle Hebung ganzer Landstriche. Verschiedene Wege íúhren zu diesem Ziele: der radikalste ware ein Elektrizitatsmonopol des Staates, der allein die Er- zeugung des elektrisclien Stroms in grossen Zentralen und ev. auch dessen Verteilung úbernimmt. Durch Ausnútzung besonders gúnstig gelegener Wasserkriifte, unter Heranziehung von geringwerligen Braunkohlen- lagern und Torfmooren, liesse sich ein iiusserst rationelles Sj'stem der Elektrizitiitserzeugung erzielen. Aber noch kein Staat hat sicli an dieses schwierige Problem herangewagt, da der Ausbau dieser Zentralen, sowie der Ankauf der vorhandenen privaten und kommunalen Werke ein enormes Kapital erfordern wúrde. Dagegen hat man, wie wir spiiter sehen werden, sich in verschiedenen Staaten zu einem Kompromiss entschlossen: Der Staat enlwirft niimlich einen Elektrizitiitsversorgungsplan, d. h. ein ideales Zukunftsbild, und suchl die wirklichen Verhiiltnisse diesem Bilde möglichst nahe zu bringen. Er macht daher bei der Neuanlage von Elektrizitiitswerken von seinem Konzessionsreclite Gebrauch, weist denselben ein beslimmles Versorgungsgebiet zu, von dem er die Konkurrenz anderer Stromlieferanten fernhiilt, kontrolliert aber gleichzeitig im Interesse der Allge- meinheit den Strompreis. Um Lúcken in diesem Sj’- steme auszufúllen, legt er selbst Ivraftwerke an, besonders zur Versorgung des flachen Landes. Diese letzteren Anlagen werden von privatem Unterneh- mungsgeiste nur ungerne ausgefiihrt, da sie wegen der hohen Kosten des Stromverteilungsnetzes sich nur schlecht rentieren, nach der Angabe von schwedi- schen Fachleuten úberhaupt nicht mehr, wenn dureh- schnittlich weniger als 25 Einwohner auf dem Quadrat- kilometer wohnen. AIs billigste Ivraftcjuelle kommen dabei die Wasser- fiille in Betracht, die sich der Staat, soweit sie ihm fúr seine Zwecke nolwendig erscheinen, reserviert. In dúnnbevölkerten Liindern mit grosser Wasser- kraft, wie in Skandinavien, wird sich noch ein grosser í berschuss von nicht benöligten Wasserfiillen

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