Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1991, Blaðsíða 191
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und ging um 1660 eine zweite Ehe ein, aus der drei Kinder hervorgin-
gen - unter ihnen der um 1662 geborene Sohn Hallur. - Wenn das
Manuskript Tf: 77 7 schon 1661 aus Island weggebracht wurde, mub es
sich bei dem Hallur Eiriksson, der seinen Namen in das Manuskript
geschrieben hat, um einen anderen Mann dieses Namens handeln;
der um 1662 geborene Sohn des sr. Eirikur i Hofba konnte im Jahre
1660 oder 1661 schwerlich »me& eigin hendi« seinen Namen schrei-
ben!
Anders sieht die Sache aus, wenn R: 71 7 erst um oder nach 1680
nach Schweden gebracht wurde und der Andolosia diktur erst um oder
kurzvor 1680 en tstanden ist. ZuderZeitwarsr. Eirikur Hallsson Mitte
sechzig, konnte also mit gutem Gewissen von sich selbst als altem
Mann sprechen; sein Sohn Hallur war um 1680 knapp zwanzigjahre
alt, kann also damals sehr wohl seinen Namen eigenhåndig in ein Ma-
nuskript geschrieben haben.
Man kann iibrigens mit grober Wahrscheinlichkeit annehmen, dab
der Verfasser des Andolosia diktur Geistlicher war, anders labt sich die
theologische Argumentation der Str. 64-69 nicht erklåren. Auch die
auffållige Betonung des pådagogischen Wertes der Geschichte in Str. 5
und Str. 61 låbt den Schlub zu, dab der Verfasser sich frir die Wahl des
weltlichen Stoffes rechtfertigen zu mussen glaubte, also wohl zur
Geistlichkeit gehorte.19
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Besteht tatsåchlich eine Verbindung zwischen der Handschrift
77:77 7 und sr. Eirikur Hallsson - weil die darin tiberlieferten Texte
zum Teil oder sogar alle von ihm verfabt wurden und/oder sein Sohn
Hallur sich mit seinem Namenszug darin verewigt hat -, so gibt das
19 Ein anderer Pfarrer, der als Autor in Frage kame, wåre z.B. sr. Gu&mundur
Erlendsson å Felli (um 1595-1670). Er hat vor allem Bibelrimur verfalk, und auch seine
einzige einzelne Rima, die Sjo sona rima (die mit 86 Strophen etwa denselben Umfang
hat wie der Andolosia diktur) behandelt einen Bibelstoff; doch immerhin hat die Sjdsona
rima mit dem Andolosia diktur gemeinsam, daB auch sie eine aus der Literatur
ubemommene Geschichte erzahlt. - Die anderen einzelnen (stakar) Rimur, die von vor
ca. 1625 geborenen Pfarrem verfalk wurden, behandeln keine literarischen Erzåhl-
stoffe: Die Heilradarima des J6n Bjamason 1 Presthélum (um 1560-um 1634), die
Flateyjarrima des Magnus Olafsson i Laufåsi (um 1573-1636) und die Rima af Sigurdi
Ronkufdt des Stefån Olafsson 1 Vallanesi (um 1619-1688). Siehe diejeweiligen Angaben
in Finnur Sigmundsson, Rimnatal I-II, Reykjavik 1966.