Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1917, Blaðsíða 6
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Seinem Freunde
Soll ein Freund man sein
Und des Freundes Freunde auch;
Doch nie soll man
Nehmen zum Freund
Seines Feindes Freund.
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Wenn du einen Freund liast,
Dem du fest vertraust
Und von dem du gutes begehrst,
Tausch mit ihm Gedanken
Und bedenk ihn mit Gaben,
Suche oft ihn auf!
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Hast du einen andern,
Dem du iibel traust
Und von dem du doch gutes begehrst,
Freundlich magst du sprechen,
Aber falsches sinnen,
Zahlen Tauschung fiir Trug.
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Das auch gilt von ihm,
Dem du iibel traust,
Dessen Denkart verdachtig ist:
Heiter magst du lacheln
Und dein Herz bergen;
Das Geld sei der Gabe gleich.
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HeiBer als Feuer
Brennt funf Tage
Bei falschen die Freundesliebe;
Dann aber sinkt es,
Wenn der sechste kommt,
Und alle Freundschaft zerfállt.
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Zum falschen Freund
Geht ein Fehlweg hin,
Wenn er am Weg auch wohnt;
Doch zum guten Freund
Fúhrt ein grader Steig,
Zog er auch fernhin fort.
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Klug mit MaB
Soll der Mann wohl sein,
Aber nicht úberklug;
Es fúhren die
Das frohste Leben,
Die in vielem erfahren sind.
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Klug mit MaB
Soll der Mann wohl sein,
Aber nicht úberklug;
Heiter wird selten
Das Herz des klugen,
Der allweise ist.
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Klug mit MaB
Soll der Mann wohl sein,
Aber nicht úberklug:
Sein Geschick
Schaue man nie,
Dann bleibt sorglos der Sim
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Der Unweise
Wacht alle Náchte,
Denkt an dies und das;
Múde ist er,
Wenn der Morgen kommt
Die Sorge dieselbe ist.
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Froh lebt,
Wer freigebig und kúhn,
Selten quált Sorge ihn;
Furcht hegt immer
Der feige Mann,
Es Wurmt die Gabe den Geizhals.
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