Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1925, Blaðsíða 3

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1925, Blaðsíða 3
numentale Brunnengruppe der Göttin mit dem Ochsengespann steht auf ihrer Halde bei Langelinje an der richtigen Stelle, denn dieser Eingang Kopenhagens von der Seeseite ist auch gleichsam die Eingangspforte der danischen Geschichte, nicht weit davon miissen námlich die skandinavischen Besiedler Seelands, Ftinens und Jiitlands gelandet sein auf ihrer Fahrt in Wikingbooten um das ebenfalls von ihnen besetzte Schonen herum. Aber das Gefjondenkmal stiinde ebenso richtig dort, wo Sergels Standbild Gustavs des Dritten sich erhebt, denn dort, axn MálarausfluB oder in naher Um- gegend miissen jene aus dem Stamm der Schweden hervorgegangenen Wi- kinge ausgesegelt sein. Die Gef jonsage ist also gemeinsamer Besitz der Dánen und Schweden, die sich seiner und der engen Verflochtenheit ihrer Vorzeit briiderlich freuen diirfen. Áhnlich verhált es sich mit Snorris Bericht von der Uppsalafahrt des Hrólfr Kraki mit der fiir den Anfang des sechsten Jahr- hunderts so bezeichnenden Nebenbuhlerschaft der Könige, des Inhabers des alten Stuhls von Uppsala und seiner Insignien und des Vertreters der neuen, siidlichen Dynastie, die stark ist durch das gesunde und ideale Verháltnis von Herrn und Mannen, wie geziemend fiir eine ruhmvolle Neugriindung. Dank Snorri iiberschauen die Dánen den Anfang ihrer Geschichte mit be- neidenswerter Klarheit, die Schweden finden ihr schon durch Tacitus ge- sichertes höheres Alter bestátigt. Die germanische Siidströmung aus der skandinavischen Halbinsel wird an einem Beispiel veranschaulicht, welches besonders deutlich dadurch ist, daB die beteiligten Völker bis heute in ihren Sitzen verharren, und die minder deutlichen Berichte von mittelalterlichen Eateinern werden dadurch bestátigt: dem Dánenzuge waren andere voran- gegangen, schon friiher lockten die besseren Wiesen und Ácker des milderen baltischen Siidens, und dort lockten Rheintal, Pontus und Mittelmeer. Der altnordische Olymp, den Snorri skizziert, wird beherrscht von Vater Odin, wie der griechische von Vater Zeus. Obgleich dies Bild leicht christlich úbermalt ist, unterliegt seine wesentliche Herkunft aus heidnischer Zeit öicht dem geringsten Zweifel, denn sámtliche andem altnordischen Quellen, ''■umal Eddalieder und alte Skalden, bestátigen die Herrscherstellung Odins als des am höchsten verehrteii, gefurchtetsten Vaters der Götter und Men- schen. DemgemáB heiBt Odin öfters der Ase schlechtweg oder der allmach- tye Ase (hinn almdtki ássj. DaB dies Odin ist, sagt Snorri ganz deuilich I,n 17. Kapitel der Gylfaginning, wo er die Grímnismálstrophe úber Vála- skiálf umschreibt. Nun meldet bekanntlich schon Tacitus, der von den Uernianén — also auch von den Nordgermanen — am höchsten verehrte k’Ott sei Mercurius, d. h. Wodan, und etwas áhnliches, vielleicht dasselbe, Sagt Paulus Diaconus 1, 9. Die lateinischen Quellen aus Italien stimmen also nut den nordischen aus Island, zumal mit Snorri, úberein. Beide Gmppen 5» 55

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