Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1925, Blaðsíða 13

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1925, Blaðsíða 13
die alte, so ist die moderne Literatur ihm fremd, was ihn nicht hindert, im sichersten Tone die tollsten Behauptungen aufzutsellen. Den Keichtum und die Biegsamkeit der Sprache ahnt er nicht, er kennt nicht den bekannten Satz: 'Islenzkan er eftirlát þeim cr kunna tök á henni. Seine Vorstellungen iiber die Entstehung des Landes beruhen auf einer mqdernen Hypothese. Dariiber steht mir kein Urteil zu; aber auch hier macht der sichere Ton keinen guten Eindruck. Von Fachleuten wird dariiber geurteilt werden. Gut sind die Bilder, vor allem dankenswert sind die Landschaftsbilder von 'Asgrímur J ónsson, die als farbige Photographien wiedergegeben sind. Der Verlag hat dem Buch in Pa-pier, Druck und Einband ein sehr schönes Gewand gegeben. W. H. 2- SIGFÚS BIvöNDAE, Islandsk-dansk Ordbog. Reykjavík 1920—1924. So liegt es denn fertig vor uns, das Riesenwerk, auf das man seit vielen Jahren gewartet hat, ein Ereignis von uniibersehbarer Bedeutung fiir alle Bescháftigung mit der islándischen Sprache. Hatte man doch bisher fiir die heuislándische Sprache kein ausreichendes lexikographisches Hilfsmittel (das kleine Wörterbuch von G. Zoega, íslenzk-ensk orðbók 1904, 2. Aufl., :922, in erster Rinie fiir Islánder, die englisch lemen wollen, bestimmt, laBt doch recht oft in Stich). Hier liegt nun ein Werk vor, das in 21 arbeits- reichen Jahren vom Verf. und einigen unermiidlichen Mitarbeitern mit Uuterstiitzung aus dánischen und islándischen öffentlichen Mitteln mit auflerster Sorgfalt zusammengebracht worden ist. Auf eine ausfiihrliche T-infiihmng des Verf.s, die iiber die Entstehung des Buches, die Hilfe der Mitarbeiter, Umfang und Zweck unterrichtet und eine Ahnung davon auf- koinmen láflt, welche Masse von Arbeit geleistet worden ist, folgt eine kurze Thonetik der islándischen Sprache von Adjunkt Jón Ofeigsson; dann der Jext des Buches selbst, mit Nachtrágen und Verbesserungen 1052 Seiten 111 4°, zweispaltig, jede Spalte 87 Zeilen. Im Anhang sind 6 Tafeln mit Er- ^lárungeu beigegeben, I und II Das islándische Boot, III Ohrenmarken, Das Spinnrad, V Der Webstuhl, VI Der Dorschkopf. Der Druck ist zwar klein, aber sehr deutlich, eine groflartige Deistung der Druckerei Gutenberg 111 Reykjavík. Es ist hier nicht der Ort, auf weiteres einzugehen. Dafl dieses ^uch in jedermanns Hánden sein mufl, der mit neuislándischer Sprache Slch bescháftigt, ist selbstverstándlich. Herzlichen Gliickwunsch dem un- ermiidlichen Verfasser und seinen Helfern zur Vollendung! W. H. T JÓHANNES L. L. JOHANNSSON, Nokkrar sögulegar athuganir um helztu hljóö- *eytingar 0. jl. i islenzku, einkum i miöaldarmálinu (1300—1600). Reykjavík, 1924, 'gfús Eymundsson, 152 S. ..Dies Buch ist eigentlich eine Sammlung selbstándiger Aufsátze uber die Laute der Prache, die sich seit dem Altertum starker verándert haben, und keine systematischc esamtdarstellung der Sprachveranderungen jeder Art" (S. 78). Es kommen die meisten ^autveranderungen zur Sprache, auch solche, die schon von anderen untersucht sind. le Arbeit will hauptsáchlich die Schátze des Diplomatarium Islandicum fiir die Fest- c lung der zeitlichen und örtlichen Anfánge der Lautveránderungen nutzbar machen, ^pschránkt sich demnach auf die Kritik von Schreibungen und láBt die Ausbeute der 'chterischen Denkmáler beiseite. Das Material ist mit der Sorgfalt und Kritik ver- 65

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