Tímarit Verkfræðingafélags Íslands


Tímarit Verkfræðingafélags Íslands - 01.06.1916, Blaðsíða 14

Tímarit Verkfræðingafélags Íslands - 01.06.1916, Blaðsíða 14
32 kam man dahin iiberein, dass eine Kommission des Ma- rineministeriums in Kopenhagen das isliindische Seezei- chenwesen einheitlich regeln sollte. Vor deren Zusammen- tritt wurden noch einige • kleinere Feuer bewilligt, eines auf Arnarnes bei Isafjord, ein anderes auf Ellidaey an der Breida-Bucht, welche im Jahre 1902 aufgefiihrt wurden. Inzwischen zog sich das Zusammentreten der Kommis- sion lange hínaus. Wahrenddessen wurde auf andere Weise fur die Beleuchtung und Bezeichnung der Kúste gewirkt. Kapitiin Hammer, Chef fiir die Fischereiinspektion 1902, und die Postpdampferkapitiine Kiær und Aasberg gahen einc Liste von besonders wúnschenswerten Bojen und Seezei- chen heraus. Die meisten der Seezeichen wurden im Laufe der Zeit errichtet, aber ein Versuch mit Bojen missglúckte, da diese nicht geniigend fest verankert werden konnten, und bei dem Mangel eines InspektionsschiíTes mussten diese Versuche schliesslich aufgegeben werden. Im Herbst 1904 beantragte das isliindische Ministerium aufs Neue, dass das Marineministerium eine Kommission ernennen sollte. Diese bestand aus 4 Seeoffizieren und gab ihr Gutachten am 8. Miirz 1905 ab. Die Kommission empfahl 2 Hauptfeuer, namlich Portland oder Dyralækur fur das Súdland (75600, bezw. 90000 Iír.) und Selej’ fiir das Ostland (78000 Kr.), in Verbindung mit Verbesserung des F'euers auf Dalatangi (20000 Kr.) und einer Nebelsignal- station an einem dieser Platze (50000 Kr.). Die beiden Hauptfeuer sollten 25, die anderen 19 Seemeilen Leucht- weite besitzen. Die Betriebsausgaben fúr diese Feuer wurden auf ca. 21000 Kr. jiihrlich veranschlagt. Ausserdem empfahl die Ivommission eine Reihe von Feuern zur Bcleuch- tung verschiedener Fjorde und eine Anzahl Tageszeichen. Das Alting 1905 bewilligte 15000 Kr. fúr das vom Mini- sterium vorgeschlagene Feuer auf den Westmanninseln, das im Sommer 1906 gebaut wurde. ausserdem 3000 Kr. zur Projektirung neuer Feuer. Im Ubrigen scheinen die ver- hiiltnismassig grossen Summen, welche in dem Ivommis- sionsgutachten gefordert wurden, erschreckt zu haben. Zwar bewilligte das Alting 1907 114000 Ivr., aber die grossen An- lagen auf Portland und Seley wurden nicht in Betracht gezogen. Bereits vor Bewilligung des Geldes hatte man mit dem Bau eines neuen Feuers bei Reykjanes beginnen mússen. Der F'elsen, auf dem der alte Leuchtturn stand, war von der See und Iirdbeben stark mitgenommen und so wurde auf einer anderen Anhöhe ein neuer Betonbau aufgefúhrt. Die Kosten der Anlage mit einer neuen, stiirk- eren Laterne beliefen sich auf Kr. 95676,78 und am 20. Miirz 1908 konntc das Licht angeziindet werden. Im glei- chen Jahre wurde das Feuer auf Dalatangi fertiggestellt fiir einen Betrag von Kr. 19851,52, und das Feuer auf Siglunes fúr einen Betrag von Kr. 11241,68, wobei die iilteren Apparate von Reykjanes verwendet wurden. Da man auch Geld fúr Leuclitfeuer auf dem Ost- und Nordlande bewilligt hatte, so sah man sich veranlasst, all- gemeine Feuergebúhren fiir das ganze Land einzufiihren. Ein Gesetz des Altings 1907 setzte die Taxe ab 1. Januar 1909 mit 20 Öre pr. Tonne fest, aber schon 1911 wurde die Taxe auf 25 Öre erliöht. Diese Abgabe wird auch von allen isliindischen Schifl'en erhoben (als Jahresabgabe, falls sie nicht in das Ausland gehen) und auch von den Touristen- schiffen, von letzteren neuerdings nur 15 Öre per Tonne. Trotz der erheblichen Einnahmen durch die F’euerge- búhren fúrchtete man die hohen Betriebskosten und ent- schloss sich dalier rasch Einfúhrung der automatischen Feuer, von denen die ersten im Jahre 1909 aufgcstellt wurden. Im Allgemcinen werden automatische F'euer nur fiir kleinere Anlagen angewandt, doch ist man besonders in Schweden dazu iibergegangen, auch grössere Feuer au- tomatisch zu machen, und betrachtet sie als ganz betriebs- sicher. Als Leuchtmaterial gebraucht man in diesen Feuern Acetylen, welches in Aceton aufgelöst ist. Acetylen kann bekanntlich nicht komprimirt werden, dagegen löst Aceton unter 10 at. Druck das 100 fache Volumen Acetylen und gibt es wieder ab, wenn der Druck fiillt. Dieser Umstand wird von der Svenska Aktiebolaget Gasaccumulator in Stockholm benutzt, um Acetylen in Stahlflaschen verschiedener Grösse, von 0,5 bis 60 cbm. Gasinhalt zu Iiefern. Auf Island werden Flaschen von 5 cbm. Inhalt benútzt. In Verbindung mit diesen Acetylen-Accumulatoren hat Ingenieur Dalénautomatische Feuerlampenkonstruirt, welche dem Gasdrucke getrieben werden. Mit diesen Lampen können Einzel und Gruppenblitze von jeder beliebigen Kombination erzeugt werden. Im Allgemeinen betriigt die gesamte Lichtperiode nur 6 Sekunden in der Minute, Gas- verbrauch findet also nur wahrend eines Zehntels der Gesamtzeit statt. Die Regelung geschielit mit Hilfe von Membranen und Federn, ist sehr einfach bei Einzelblitzen, und wird bei Gruppenblitzen etwas komplizirter, oline jedoch besondere Schwierigkeiten zu verursachen. Die ersten Feuer von dieser Konstruktion waren die beiden Bakenfeuer auf Öndverdarnes und Reykjanes (Neb- enfeuer), aufgestellt im Jahre 1909. Diesen folgte ein Baken- feuer auf Langanes und das grössere Feuer auf Dyrholaey (Portland). Letzteres ist zwar nocli erheblich kleiner, als das von der Kommission von 1904 vorgesclilagene, aber man wollte zunáchst den dringendsten Bedarf an klein- ernen Feuern decken, ohne allzu hohe Unkosten, um bei spáterer Gelegenheit die bestehenden zu vergrössern. Im Jahre 1911 wurde das F'euer auf Rifstangi erriclitet, ebenfalls automatisch und mit Sonnenventil ausgestattet. Letzteres ist eine Konstruktion des Ingenieurs Dalén und beruht darauf, dass ein System von blanken und matten Stangen sich unter Lichtbestrahlung verschieden ausdehnt, unabhángig von der Temperatur. Diese Stangen wirken auf ein Hebelsystem, welches das Gasventil ölfnet und schliesst. Bei Lichtbestrahlung wird das Ventil geschlossen; nur ein kleines Flámmchen brennt, was natúrlich eine er- hebliche Gasersparnis bedeutet, auf dem Nordlande ca. 10—15°/o. Im Jahre 1911 wurde ein Bakenfeuer im Hafen von Siglufjord errichtet, 1912 ein Feuer bei Vatlarnes, 1913 Leuchtfeuer bei Bjargtangar, Kalfsliamar, Skagatá und Flatey, sámtlicli Acetongas, teihveise mit Sonnenventil. 1914 wurde begonnen mit 3 Leuchtfeuern im Steingrímsfjord, die jedoch infolge des Krieges erst im Sommer 1915 fertig wurden. Ausserden wurden wáhrend dieser Jahre verschie- dene áltere Petroleumfeuer fiir Acetongasbetrieb umgebaut. Fúr die ersten Acetongasfeuer wurden Stativ und Lalerne im Auslande ausgefiihrt, aber im Herbst 1913 begann man beides im Lande selbst herzustellen. Die Laternen werden aus 5 mm. Stahlblech angefertigt und seit dem letzten Jahre autogen geschweisst. Zweilfellos wirkt der Ivrieg hemmend auf die Entwick- lung des Seezeichenwesens. So ist es schwer vorauszusa- gen, ob die fiir die náchste I’inanzperiode bewillígten 5 neuen l’euer und die Nebelsignalstation von Dalatangi, die erste im Lande, auch in den náchsten zwei Jahren ausgefúhrt werden können. Dabei steigern sich fortgesetzt die Anspriiche, aber vorláufig wird man sich in Anbetracht der grossen Ausdelinug der Kúste eine gewisse Beschran- kung auferlegen mússen. Auch die Errichtung von Seezeichen und Bojen konten

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