Mitteilungen der Islandfreunde - 01.09.1934, Qupperneq 57

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.09.1934, Qupperneq 57
ten Male von Kálfafell, wáhlte aber diesmal einen Aufgang westlich der Djúpá, der sich etwas besser erwies. Nach Úberwindung der Aufstiegsschwierigkeiten auf dem Síðujökull drang die Expedition, durch gelegentliche Schneesturme behindert, bis zum Vulkan vor. Die Eisoberfláche zeigte grofieVeránderungen, die Schneedecke war abgeschmolzen und die Bimssteinbedeckung wieder zutage getreten, vomehmlich in wellenförmigen Haufen an- geordnet. In das Ausbruchstal ergossen sich jetzt von drei Seiten Gletscherzungen, die es nach und nach fiillen. Die Krater (es han- delt sich um drei) aber fand man noch stark rauchend und nicht erkaltet vor. In ihre Náhe zu kommen, war unmöglich, da sie ringsum von Wasser umgeben sind. Am Jö- kulsgnvpa fand man Reste von zuriickgelas- senen Ausrústungsgegenstánden der Nielsen- Expedition. Das Zelt war zerfetzt, Schuhe und Kleidungsstúcke aber nur máBig be- schádigt. Die wissenschaftlichen Instrumente waren nicht mehr zu finden. H. V. Islándische glaz iologische Untersu- chungen. Der Meteorologe Jón Eythórsson hat in diesem Sommer wiederum seine vor Jahren begonnenen Untersuchungen und Ver- messungen der Gletscherzungen im Mýrdals- jökull, Eyjafjallajökull und im Snœfellsjökull fortgesetzt und feststellen können, daB die Gletscherzungen im letzten Jahre im groBenund ganzen weiter zurúckgegangen sind. An einer Keihe von Stellen sind die Gletscher 100 m kúrzer als vor 3—4 Jahren. DerjungeislándischeGeologeJó^díi- nes A'slcélsson, durelidie beidenersten Vatna- Vulkan-Expeditionen bekannt geworden, hat den Sommer úber auf der Halbinsel Tjörnes im Nordlande, die von G. G. Báröarson be- gonnenen Untersuchungen der tertiáren Mu- schelschichten fortgefúhrt. Zur Durchfúhrung einer genauen Klassifizierung der Muschel- funde und Formationsbestimmung hat Ás- kelsson jetzt eine Studienreise nach London angetreten. Islándische Landesaufnahme. Die Ver- messungsarbeiten fúr die kartographische Landesaufnahme werden zur Zeit im Seydis- fjörður (Ostland) von dem dánischen Oberst- leutnant Jenssen mit zwei Vermessungstrupps durchgefúhrt. Doch wurden diese Arbeiten durch den an der islándischen Ostkúste háu- figen Nehel bisher stark erschwert. IslándischerStraBenbau. Am Ausbaudes Autoweges úber die Hochfláche HoltavörJu- heiði zum Nordlande wurden den ganzen Sommer úber 50 Arbeiter bescháftigt. Hollándische Studenten auf Island. Wie bereits seit einer Reihe von Jahren, ver- brachten auch in diesem Sommer hollándische Studenten (14 an der Zahl), gefúhrt von Prof. van Hamel, Utrecht, ihre Ferien mit Land- arbeit auf islándischen Bauernhöfen. Diese Einrichtung, ein Werk Prof. van Hamels, des besten hollándischen Islandkenners, erfreut sich beiderseitiger wachsender Beliebtheit und muB unbedingt als ein Zeichen eifriger hollándischer Propagandaarbeit auf Island gewertet werden. So sind auf diese Art und Weise schon 60 junge hollándische Stu- denten in Island gewesen, die nach Aus- sage von van Hamels als gute Freunde Islands nach Holland zurúckgekehrt sind und schon manche Islánder als Gáste dort- hin gezogen haben. Unbedingt eine v o r - bildliche Arbeit zur Förderung gegenseitiger Beziehiingen! Vortriige uber alle Island betreffenden Gebiete (auch Lichtbildervortrage) vermitteit die Vereinigung der Islandfrcunde. 119

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