Tímarit Verkfræðingafélags Íslands


Tímarit Verkfræðingafélags Íslands - 01.10.1916, Blaðsíða 9

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43 richtigem Funktionieren der BrennstotTverbrauch der Maschine in hohem Grade abhangig ist. Durch dieses tritt der BrennstoTT, sowie die vom Kompressor auf 80 atm. verdichtete Einblaseluft ein, und beim Öffnen des Ventils wird das Ö1 von der Druckluft zu feinem Nebel zerstiiubt und in den Arbeitszylinder einge- blasen. Wegen der Wichtigkeit dieses Ventils wurden nach zahlreichen Versuchen die verschiedensten Kon- struktionen entwickelt, von denen besonders die zum Betriebe mit Teeröl dienenden rechtkomplizicrt werden. Zur Lieferung des BrennstoÉfs dient die BrennstoíT- pumpe, welche meist von der Steuerwelle angetrieben wird und bei jedem Hube eine bestimmte Menge dem Brennstoil'ventile zufiihrt. Durcli sie wird die Regelung der Machine besorgt, indem durch Einwirkung des Regulators eine grössere oder geringere Brennstoff- menge eingeblasen wird. Eine sehr unangenehme Beigabe der Dieselmaschine ist der Luftkompressor, welcher die zum Anlassen der Mascliine und zum Einblasen des BrennstotTs nötige Luft erzeugt und meist zweistufig ausgefúhrt wird. Besondes bei kleineren Einheiten unter 50 PS bietet das Dichthalten der Hochdruckventile oft Schwierig- keiten, und es wird bei diesen die Verteuerung und Verkomplizierung der Konstruktion besonders liistig empfunden. Man liat daher verschiedene Versuche gemacht, um eine kompressorlose Dieselmachine zu bauen, bisher aber leider ohne Erfolg. Dieser stehende Viertaktmolor ist wohl am Meisten verbreitet und zwar in Cylindergrössen von 60—125 PS. pro Cylinder. Um Anlagekosten, Gewicht und Raum zu sparen, konstruiert man neuerdings Ma- schinen mit höherer Tourenzahl, sog. Schnellaufer mit 300—400 Umdr. per Min. Auch ging man zum Bau von liegenden Maschinen uber, welche sowohl nach dem Zweitakt —, als auch nach dem Viertaktver- fahren arbeiteten, was zu der Ausbildung der ver- schiedensten Typen fiihrte. Gleichzeitig steigerte man die Leistung des einzelnen Cylinders, sowie die Zahl derselben, so dass heute schon Maschinen von úber 2000 PS. nicht zu den Seltenheiten ziihlen. Von diesen grossen Ausfiihrungen sind bereits einige doppeltwir- kend gebaut, wobei allerdings die Stopfbúchsen fur die Kolbenstangen noch mancherlei Schwierigkeiten verursachen. Wo die BrennstoíTrage eine befriedigende Lösung finden konnte, da trat die Dieselmachine mit den bisher bekannten Kraftmachinen rasch in Konkurrenz, trotz einiger ihr anhaftenden Nachteile. Diese sind durch die komplizierte Konstruktion bedingt, welche hohe Anlagekosten und Bedienung von sachkundiger Hand erfordert. Dem stehen aber bedeutende Vor- teile gegenúber:- 1.) Grosse Wirtschaftlichkeit in der Ausnutzung des BrennstolTs, daher niedere Betriebskosten. 2. ) Geringer Raumbedarf. 3. ) Stete Betriebsbereitschaft. 4. ) Raucb- und Geruchlosigkeit der Abgase. Daher hat die Dieselmaschine auf einigen Gebieten alle Konkurrenten aus dem Felde geschlagen, z. B. bei Kraftzentralen, welche sich in dichtbewohnten Stadtbezirken befinden, wie etwa die Maschinenan- lagen von Waren- und Geschiiftshausern in Gros- stiidten. In diesem Falle sind die Vorteile besonders in die Augen springend: Kessel fiir hochgespannten Dampf, welche so strengen polizeilichen Vorschriften unterliegen, werden úberfliissig, und die Mascliinen können in einem verhiiltnismiissig kleinen Raum im Iíeller untergebraclit werden. Sleigert sich plötzlich der Kraftverbrauch etwa am Abend nach Einschal- tung der Beleuchtung, so wird eine neue Einheit an- gelassen, welche bei verringertem Strombedarf sofort wieder still gesetzt werden kann, sodass also die Wiirmeverluste beim Anfeuern und Abkúhlen der Kessel wegfallen. Auch ist ein weniger zahlreiches Bedienungspersonal erforderlich. Die Vorteile des geringen BrennstoíTsverbrauclis machen sich besonders dort geltend, wo der Brenn- stolT nur mit grossen Transportschwierigkeiten und hohen Unkosten herangeschafft werden kann, wie in den Bergwerken der Kordilleren von Súdamerika, in denen die Dieselmachine weite Verbreitung gefunden hat. Wegen ihrer sofortigen Betriebsbereitschaít findet sie sogar dort Anwendung, wo andere Maschinen wirtschaftlicher arbeiten. So sind einige neuere elek- trische Zentralen zwar mit Dampfturbinen fiir den normalen •Betrieb ausgerústet, erhalten aber als Re- serve Dieselmaschinen, welche nur wahrend der Abendstunden, den Zeiten höchsten Strombedarfs, arbeiten. Infolge ihrer guten Anpassungsfahigkeit liat die Dieselmaschine auch in der ganzen Welt Verbreitung gefunden. An der Spitze marschiert noch immer das Ursprungsland, Deutschland, sowohl was Anzahl der in Betrieb befindlichen Maschinen, als auch was Herstellung und Export betrifft. Dort haben die Pio- nierfirmen der Dieselmaschinenindustrie, die M. A. N. und Krupp, ihren Sitz, die neben der deutsch-schweize- rischen Firma Gebr. Sulzer die ersten brauchbaren Typen enlwickelten. Seitdem die Patente fiir das Diesel- verfahren verfallen sind, ist eine grosse Anzahl von Firmen mit„in die Arena getreten, zum Teil Firmen, welche auf eine lange Erfahrung im Bau von Gas- motoren sich stútzen konnten, wie Gasmotorenfabrik Deutz und Gebr. Koerting in Hannover. Weite Verbreitung hat die Dieselmachine besonders in Russland gefunden, wo der Mangel an Kohle und der Úberfluss an Ö1 auf ihre Anwendung förmlich hinwies. Obwohl ein grosser Teil des Bedarfs durch

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