Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1999, Blaðsíða 56
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Part One
woven by the fingers of Fate herself, and whose threads are fastened
beyond the reach of any poet’s hånd.”20
These words have a ring of the 17th-century veneration for Eddie po-
etry, “ab ipsis asis confectum”, but without the rationalism of medieval
Euhemerism, which had been replaced by a romantic unity of poetry,
truth and religion. “Poetry and religion are united at the beginning; only
man later divides everything,” said Wilhelm Grimm.21
Although Wilhelm Grimm scornfully pretended that there was no point
in trying to persuade people like Riihs, both brothers actually met him on
his own ground in a more technical discussion. Wilhelm carefully exam-
ined Riihs’s long list of Anglo-Saxon and Icelandic poetic words, conclud-
ing that contrary to what Riihs had asserted, apart from a single exception
(sigli n. - ‘necklace’) every word was known in other Scandinavian lan-
guages. Moreover, it would be easily explicable, he maintained, if Ice-
landic and Anglo-Saxon both happened to preserve some words which
might have been lost in other dialects. Riihs’s theory was thus criticized
both for its theoretical foundation and for its positive linguistic content.22
20 “Herr prof. Riihs gehort zu den poesielaugnern, welche sie zwar mit dem munde
bekennen, und flir eine liebenswiirdige, angenehme erfindung des geistes halten, aber nicht
das wiirdigste der welt in ihr erblicken, nicht glauben, dasz sie von anbeginn die hohe und
tiefe der natur umfaszt hat und nicht gestatten wollen, dasz sie iiber ihren vermeinten
spielraum hinaus in die iibrige wissenschaft eingreife. am schlimmsten kommt die epische
poesie weg, die sie ganz unfahig sind zu verstehen; in ihrer unschuld gibt sie sich selbst flir
geschichte aus, nun fragen sie nach passen und visierten certificaten, die es doch zur zeit
noch nicht gab, wo sie ausgegangen, auf ihr redliches gesicht wollen sie nimmer glauben
und so wird sie liigen gestraft, und am ende die jammerliche, aber allen den lastigen
schwierigkeiten kurzweg abhelfende entdeckung gemacht, dasz sie nichts als der spasz
eines spateren werkmeisters gewesen, der ihr zur belustigung der zeitgenossen ein alter-
thiimliches kleid umgegeben. von dem alter und wunder des epos, worin die finger des
schicksals selbst gewoben hatten, und dessen faden da angekniipft sind, wohin keine hånd
des dichters reicht, ist keine ahnung” (J. Grimm 1812: 2289 = 1864—90, vol. 6: 106-07). Cf.
Wilhelm: “Sie haben den einfachen Satz nicht erkannt, daB keine Einbildungskraft im Stan-
de ist, eine neue Mythologie zu erfinden, so wenig als eine neue Sprache” (W. Grimm 1808:
223 = 1881-87, vol. 1:127). In a private letter to Rasmus Nyerup 28.7.1811 Wilhelm wrote:
“Ich håbe auch behauptet, dass der starkste und mir allein gilltige Beweis von der Åchtheit
der alten Lehre in dem Geist in der grossen Bedeutung der Voluspa und der Samundischen
Edda liege, welche zu gross ist, als dass sie das Werk eines Menschen seyn kann” (ed.
Schmidt 1885:41). On this subject, cf. further Paul 1985.
21 “Poesie und Religion ist ursprtinglich verbunden, denn alles trennt erst spater der
Mensch” (W. Grimm 1808:219= 1881-87, vol. 1: 124).
22 W. Grimm 1812: 965-73 = 1881-87, vol. 2: 84-92; cf. J. Grimm 1812: 2295-96 =
1864-90, vol. 6: 113-14.