Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1999, Qupperneq 83
IV “Normal science” - after Grimm
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achievements in philological research in the first half of the 19th century.
According to Lachmann the more comprehensive Nibelungenlied was
originally pieced together from a series of smaller separate poems, “Lied-
er”.39 Even if the Edda does not exist as a complicated epic, actually
being composed of “Lieder” with only a rudimentary cyclical organiza-
tion in the manuscript, some poems were seen as giving a more complete,
overall presentation of Old Norse mythology, in a way corresponding to
the more comprehensive epic, whereas the more narrative poems retold
only one single episode and might on this basis be thought to be primary.
In 1849 Dietrich also published a separate article discussing the age
of Vgluspå, as far as I know the first article to be devoted entirely to the
discussion of the age of a single Eddie poem. The year before, Karl
Weinhold had discussed the matter in a general article on VQluspå, how-
ever, where he stressed the poem’s composite character.40 Following
Herder’s programme, Weinhold tried to isolate the genuine Germanic
content of the poem. Features like the torments on Nåstrgnd, the moral
depravity foreboding Ragnargk, and the judge coming from above were
“inauthentic” and betrayed Christian influence, which could have taken
place only after ca. 850. As a conclusion he maintained that the poem
was later than generally held, and was from a period when Christianity
had already begun to be known.41 Dietrich underlined, on the other
39 “Die Wolfischen Untersuchungen tiber die ursprtingliche Gestalt der Homerischen Ge-
sange haben sich [...] so kraftig bewahrt, daB nun schon, wo sich bei andern Volkem an
Gedichten aus uralter Zeit derselbe ratselhafte, wahrhafte epische Charakter zeigt, die Ver-
mutung rege gemacht oder wenigstens eine strenge Untersuchung unerlaBlich wird, ob sie
vielleicht auf eine ahnliche Art wie jene entstanden und erst allmahlich zu ihrer letzten fe-
sten Gestalt gediehen sein mogen [...] Ich glaube namlich und werde in dem Folgenden zu
beweisen suchen, daB unser sogenanntes Nibelungenlied oder bestimmter, die Gestalt des-
selben, in der wir es, aus dem Anfang des dreizehnten Jahrhunderts uns iiberliefert, lesen,
aus einer noch jetzt erkennbaren Zusammensetzung einzelner romanzenartiger Lieder
entstanden sei” (Karl Lachmann in Ueber die ursprtingliche Gestalt des Gedichts von der
Nibelungen Not, quoted from Spamaay 1948: 59-60; cf. Raumer 1870: 552-53).
40 “Die Voluspå stellt sich in die reihe der gedichte welche aus altem liedem durch die
hånd spaterer bearbeiter zu einem ganzen gestaltet wurden. sie darf keinen anspruch auf
den namen eines uralten volksliedes erheben, sie kann aber auch nicht als ein reines kunst-
gedicht angesehen werden” (Weinhold 1848: 311).
41 “Es erhellt aber auch aus dem angefiihrten daB Voluspå in der iiberlieferten gestalt nicht
auf das hohe alter anspruch machen kann das ihr manche wohl noch zuschreiben. sie muB
entstanden sein als das christenthum bereits in den Norden eingedrungen war, also nach
dem beginne des neunten jahrhunderts. indessen diirfen wir sie auch nicht zu weit herab-
set[z]en. [...] wir werden also wohl nicht fehi gehen, wenn wir die Voluspå in die erste
halfte des neunten jahrhunderts setzen” (Weinhold 1848: 314—15).