Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1999, Síða 213
and Introduction to Part Two
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long history of oral tradition raise the question of exactly what the histo-
rian of literature wants to date. To the historian of literature the postulat-
ed undatability of the Eddie poems as non-fixed texts thus remains a
major problem.
A possible solution of this problem is to start from the assumption that
only the written collections of Eddie poetry are legitimate objects of at-
tention for the historian of literature. This is, in my view, a perfeetly
sound and scholarly position, which has led to inereased interest in the
redactions of poetry found in the written collections. One example is
von See’s study of Havamål, where in polemical contrast to different at-
tempts at reconstructing some hypothetical protoform of the poem he
postulates that there is no other Havamål than the actually extant one. In
this way it also becomes possible to situate the poem in its medieval
context.8 Another example is Heinz Klingenberg’s Edda - Sammlung
und Dichtung (1974), where, leaving aside the question of the oral pre-
history of the extant texts, he directs his attention to the interpretation of
the written collections as such.9
The investigator of Eddie poetry is thus placed in a dilemma: either to
8 “Die Untersuchung ergibt, daB den tiberlieferten Håvamål eine einheitliche Konzeption
zugrundeliegt [...]. Aufs Ganze gesehen aber ist diese Konzeption doch von einer Art, die
die Annahme einer alteren, im iiberlieferten Text ersetzten oder korrumpierten Ordnung
ausschlieBt. Das heiBt: es gibt keine Havamål auBer den iiberlieferten. Daher der Titel der
vorliegenden Studie [Die Gestalt der Havamål]: er wurde gewahlt im Hinblick auf ein
Buch Ivar Lindquists, ‘Die Urgestalt der Havamål’, Lund 1956, das den radikalsten Ver-
such darstellt, vom iiberlieferten Text aus eine angeblich bessere ‘Urform’ des Gedichts zu
rekonstruieren” (von See 1972a: 1-2). In a more general way he comments on the perspec-
tive of his studies in a “Nachwort” to Edda, Saga, Skaldendichtung: “Die Aufsatze be-
schåftigen sich mit den iiberlieferten Texten durchweg um ihrer selbst willen und nicht als
einem Mittel zur Rekonstruktion hypothetischer Vorstufen [...]. Anstatt die ‘Triimmerhaf-
tigkeit’ der Hambismål zu beklagen, scheint es mir richtiger, das Gedicht in seinem kon-
kreten, spezifischen Zustand emst zu nehmen [...]. Auch die Håvamål sind in ihrer
tatsachlich iiberlieferten ‘Gestalt’ interessanter als in irgendeiner erschlossenen, angeblich
kunst- und sinnvolleren ‘Urgestalt’, und vordringlicher als die Suche nach dem Ursprung
ihrer mythologischen Partien ist die Frage, was den hochmittelalterlichen Redaktor veran-
lafit haben kann, solche Partien seiner Sammlung einzuverleiben” (von See 1981:
529-30).
9 “Wir wollen nach den GroBformen der Edda medii aevi fragen und nach einer iiber-
geordneten Idee der vorliegenden Sammlung eddischer Gotter- und Heldenlieder des 13.
Jahrhunderts, und dabei muB die Ordnung des Regius ‘als der einzigen, unter Hinzunahme
der Paraphrase der Vglsunga saga, als vollstandig zu betrachtenden Handschrift... im we-
sentlichen maBgebend sein’ [Sijmons]” (Klingenberg 1974: 37).