Editiones Arnamagnæanæ. Series B - 01.06.1980, Qupperneq 49
XLI
zwischen langem und kurzem Vokal: altes langes a
kann durch á oder áá bezeichnet werden, z.B. Ir9, 6r8
áá, 2rl8, 4r7 þáá, 5vl3, 6vl5 Ráád, lv3, 6vl6 þá,
17rl6 játa, 24rl afmá, seltener durch a: z.B. Ivl5
akallad, 2r5 asionu, 4v5 jata. Altes kurzes a wird in
der Regel mit a wiedergegeben: lr7 talad, 2r3 hafa;
selten ist á fiir altes kurzes a, z.B. 6v2 myklá, 7vll
vátn, 3v9 bárdaga; áá fur kurz a kommt nicht vor.
Altes vá wird als uo, uó geschrieben, z.B. lrl
suó, 3vl0 suo (16vl0 só), 7vl vön, 14v8 von, llv5 þuó,
14rll kongurvöfu, 28v7 vöpn, 40v9 vór (Subst.), 14r3
huort; vgl. 3v4 vó'rum (pron. poss.).
e: Die háufigste Wiedergabe von e ist e, z.B. Irl8
gefid, lv4 elska, lvl4 snemma, 23v9 prettum. Daneben
wird e auch als œ geschrieben, z.B. Iv3 sœdiazt, 5r7
spæki (vgl. 4vl3, 21vll speki), 14vl bœdit, 21v9
jardgœtner, 34vl7 sætt (vgl. Ir9, 2rll sett), 34rl6
kuœliunst (vgl. 45v2 kuelianda), 39vl7 drambsæmi
(vgl. 41r3 drambsemi), 41r7 medtœk (= 1. Pers. Sg.),
24rl8 (= Imper.), 42r6 (= 3. Pers. Sg.) burtbær, 15vl0
bœri, 20v2 burtbærandi, 35r7 frammbœrandi, 37v4
burtbærist, 49v6, 59rl8 bœra. Alle Formen der Verba
blessa und gleðja und der Substantiva blessan, fegurð,
gleði werden durchgehend mit æ geschrieben. Inf.
Prás. und Part. Prát. von vera werden, wenn sie
ausgeschrieben werden, væra und værit geschrieben:
9rl, 26vl, 38rl, 38v2, 48rllb, 60vl. Dass æ fúr e
stehen kann (und umgekehrt), deutet daraufhin, dass
die Diphthongierung von æ noch nicht stattgefunden
hat (vgl. S. XLV). Dies ist im 16. Jahrhundert im
Osten des Landes der Fall (vgl. Þórólfsson 1925, S.
XVIII; Karlsson 1970). Die Tendenz des Zusammen-
falls von e und œ als Möglichkeit der Lokalisierung
verstárkt sich noch dadurch, dass Stefán Karlsson
diese Besonderheit im 16. Jahrhundert in zwei ost-
islándischen Diplomen von 1558 und 1581 gefunden
hat (Karlsson 1970, S. 216). Dieses Vorkommen ist