Editiones Arnamagnæanæ. Series B - 01.06.1980, Side 94
LXXXVI
köllum bakmœlgi (Miðaldaævintýri, Nr. 28, L. 3-4 =
Yn bakbytyng) und eg uar einn bakbitari (ebda. L. 30-
31 = Y was a wykked bakbytere). Das Wort war also
unbekannt, als diese Úbersetzung vorgenommen
wurde. Das Verbum fullfylla (19,7; 64,10: fullfullt)
taucht auf in einer islandischen Úbersetzung (15.
Jahrhundert; zur Datierung vgl. Miðaldaævintýri, S.
XCVIII) einer anderen mittelenglischen Exempel-
sammlung, námlich der englischen Version der Gesta
Romanorum: sennilega hefir þu full fyllt lögin (Mið-
aldaævintýri, Nr. 32, L. 34 = thou haste wisely fulfilled
the lawe).
3. Fiir die Zeit nach 1450 spricht auch, dass blífa
die einzige Úbersetzung von permanere (5 Belege) und
dass meðtaka die einzige Úbersetzung von acceptare
(lmal), percipere (5mal) und accipere (7mal) ist (mit
Ausnahme von 49,9 wo accipere mit taka ubersetzt
wird, was jedoch als Schreibfehler erklárt werden
kann). Die áltesten rein islándischen Belege im
AMKO fúr blífa stammen von 1440 und 1442 (Isl.
orig. dipl. Nr. 274,17 und Nr. 286,11), einige áltere
Belege finden sich im Norwegischen und in norwe-
gisch-islándischer Mischsprache. Der álteste Beleg fúr
meðtaka stammt von 1417 (Isl. orig. dipl. Nr. 163).
4. Der Schreiber (oder ein Vorgánger) hatte Schwie-
rigkeiten mit dem Adjektiv þrásœkilegur, einmal ver-
schlimmbesserte er þrásœkilig bæn zu farsœllig bœn
(38,13) und einmal ersetzte er es mit dem Ausdruck
der Reformation grátbeiðni (85,6). Das Adverb þrá-
sœkilega (44,13) ist im AMKO nur in einer einzigen
Quelle belegt: in der Handschrift Sth. perg. fol. nr. 3
(1. Hálfte 16. Jahrhundert = Reykjahólabók Bd. I, S.
137,10 und Bd. II, S. 155,16). Das sehr áhnliche
þrárækiligur ist dagegen in álteren Quellen mehrfach
belegt (vgl. Fritzner). Ein anderer Ausdruck, der
seine náchste Parallele in Sth. 3 fol. hat, ist í skammti
(= in mensura, geschrieben j skanti 79,6): j rettvm