Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1940, Page 133

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LA COOPÉRATION NORDIQUE
völker, siehe naheres bei Prasident Birger Ekeberg in »LeNord« 1938 (Seite
82—91). Es diirfte zweckmassig sein, diese Arbeit mit einem Gesetz auf
dem Gebiet des geistigen Eigentumsrechts abzurunden. Obrigens bestand
schon friiher eine gewisse Gemeinschaft zwischen Norwegen und Dane-
mark, und sie findet sich heutigentags zwischen Norwegen und Finnland.
b. Die zwischen den nordischen Landern bestehende nahe Verwandt-
schaft in Sprache und Anschauungen macht eine derartige Gesetzgebung
natiirlich.
c. Obwohl alle nordischen Gesetze iiber das literarische und kiinst-
lerische Urheberrecht aus neuerer Zeit stammen (die Gesetze Finnlands und
Norwegens aus dem Jahre 1930, die schwedischen und dánischen aus
den Jahren 1931 und 1933), sind in der inzwischen vergangenen Zeit eine
Reihe von neuen Fragen aufgetaucht, die einer Lösung auf dem Wege der
Gesetzgebung bediirfen. Da dieses Bediirfnis in allen nordischen Lándern
vorliegt, ist es natiirlich, dass sie dieselben gemeinsam zu lösen versuchen.
Das Interesse am geistigen Eigentumsrecht ist in den spáteren Jahren in
allen nordischen Lándern in der einen oder der anderen Weise an den Tag
getreten.
Hier seien kurz einige der wichtigsten Probleme erwáhnt, die somit
eine Lösung erfordern, und zu denen Stellung zu nehmen Sache einer nor-
dischen Urheberrechtskommission neuerer Zeit sein wird.
Zu den Fragen, denen seitens der Verfasser grösstes Gewicht beigelegt
wird, gehört der Biicherverleih. Bei weitem der grösste Literaturkonsum
erfolgt in neuerer Zeit auf dem Wege des Verleihs, wáhrend der Biicher-
verkauf, aus dem die Verfasser ihre Einnahmen ziehen miissen, im Ver-
háltnis dazu verschwindend gering ist. Die von den Buchhándlem ein-
gerichteten Lesezirkel wirken fördernd in bezug auf die Belange der Ver-
fasser, da dabei ein Verkauf der betreffenden Biicher erfolgt, wáhrend
das eigentliche erwerbsmássige Verleihen ihnen wirtschaftlich schadet und
ihnen weder durch das Urheberrecht noch anderweitig ein Anteil am
wirtschaftlichen Gewinn gewáhrleistet werden kann. Das öffentliche Ver-
leihen von Buchern, das ebenfalls ohne irgendwelche Entgeltleistung an
die Verfasser stattfindet, hat im Laufe der jiingsten Zeit gewaltige Aus-
masse erreicht. Somit war die Zahl der von den dánischen Volksbiichereien
ausgeliehenen Biicher, die im Jahr 1916 1.173.000 betrug, 1938 auf das
Zehnfache angewachsen.
Ferner hat sich die Frage erhoben, den Verfassern und Kiinstlern auch
nach Ablauf der eigentlichen Schutzzeit eine gewisse Sicherung zu bieten,
námlich sowohl mittels einer etwaigen Abgabe zugunsten des ganzen Ur-
heberstands als auch mittels Vorschriften, die einer Entstellung der Werke
vorbeugen und der Bewahrung des Urhebernamens dienen.