Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1949, Blaðsíða 36

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miðmundi = Mittzeit
nón = nona hora
eykt = Eykt oder Arbeitsschluss
miður aftan = Abendmitte
náttmál = Nachtzeit
THORKELSSON findet in seiner zitierten Arbeit auf
Grund der Kartenvermessung folgende Richtwerte (Azi-
mute) fiir die von ihm untersuchte Eyktmarken:
Miður morgun O 21° N Ost
Dagmál S 62 0 Siidost
Hádegi S 14 °í Sud
Miðdegi = Miðmundi1) S 13 WJ
Nón S 44 w Siidwest
Eykt S 27 w Siidwest
Miðaftan S 78 w West
Náttmál W 21 N Nordwest
THORKELSSON nennt diese aus den Generalstabs-
karten ermittelten Werte die prciJctischen Eyktmarken
und stellt ihnen als theoretische Eyktmarken, die mit den
Haupthimmelsrichtungen in Verbindung stehenden Zeit-
marken gegeníiber. Er kommt weiter zu der Ansicht, dass
die Zeitmarken seit 1700 keine wesentliche Veránderung
erfahren haben, und dass wir es hier (Abb. 1) mit dem
alten islándischen Zeitmarkenbild zu tun haben. Auf Grund
alter Schriften weisst THORKELSSON darauf hin, dass
Nón und Dagmál als symmetrische Horizontpunkte auf-
zufassen seien, und dass Eykt und Nón die gleichen Tages-
marken gewesen seien oder zumindest sehr nahe beiein-
ander gelegen hátten, wobei die Eyktstátte vielleicht ein
Azimut zwischen 33° und 55° gehabt hat.
Nach REUTER ist anzunehmen, dass die Mitte der
Eyktteilung nicht Miðmundi (Zeitmitte) sondern Miðdegi
(Mittag) war. Dies braucht nicht im Widerspruch zu
1) Nach Páll Vídalín, Fornyrði Lögbókar, Reykjavík 1854, S. 71-