Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1949, Blaðsíða 70

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iiber 3°—5° zu rechnen ist. Auf keinen Fall darf man
es damit abtun, dass ein Fehler von „nur“ 3° doch kein
bedeutsamer Betrag sei, denn fúr die astronomische Brei-
tenbestimmung Vinlands bedeutet diese Fehlergrenze eine
Geogr. Breite Azimut Fehler
0° 66.5° 1.0°
10 66.2 1.3
20 65.2 2.3
25 64.2 3.3
30 63.0 4.5
32 62.5 5.0
40 59.4 8.1
Unbestimmtheit von rund 24 Breitengraden! 3° sind im-
merhin rund funfeinhalb Sonnenscheiben und ich kann
REUTERS Ausfúhrungen, dass diese Fehlerweite vom
breiten Glanz der Auf- und Untergangserscheinung der
Sonne leicht verdeckt werden, nicht beipflichten.
Man muss also schon, wenn man Eyktstátt und Dag-
málstatt im Azimut 67.5° annimmt, nach einer Erklárung
fúr die Fehlweisung suchen:
a) Entweder rechnet man mit einem Uberlieferungs-
fehler, indem man etwa, wie REUTER das vorschlágt,
annimmt, es habe im Text ursprúnglich geheissen: Die
Sonne hatte nahezu Eyktstátt und Dagmálstátt gehabt.
b) Oder die im Text angegebene Richtungsbezeichnung
ist zugunsten der in der Náhe liegenden sehr wohl be-
kannten Eykt- und Dagmálstátt gewáhlt worden. Leif
hat dann also gewissermassen „Fúnf gerade sein lassen,“
selbst wenn es ihm klar war, dass die Sonne nicht genau
in der Dagmálstátt aufging. Ja vielleicht hat er, erstaunt
und betroffen úber solchen gánzlich unbekannten winter-
lichen Sonnengang, bewusst die ,„kleine Ubertreibung“
hingehen lassen, um klar zu machen, in welch zu Island
und Grönland gegensátzlicher Erdgegend man sich befand,
wo am Wintersonnenwendtag die Sonne (beinahe) in OSO
auf und in WSW unterging.