Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1949, Blaðsíða 79

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In Abb. 17 ist die Vermessung des grade noch zu erkennen-
den Grundrisses wiedergegeben. Irgendwelche hervorste-
chende oder auffallende Richtung, die Bezug auf himmels-
kundliche Beziehung aufweisen könnte, habe ich nicht
gefunden.
4. Thingvellir. Von jeher hat man in Island der Frage
grosses Interesse entgegengebracht, wo auf dem Gelánde
des beriihmten Althing bei Reykjavík sich der Gesetzberg
(Lögberg) mit dem Sitz des Gesetzsprechers befunden
habe. Auf der nach THORDARSON wiedergegebenen
Ubersichtskarte des Thingfeldes (Abb. 18) finden wir
diesen Platz bei 1, es handelt sich dabei um einen kuppen-
förmigen breiten Steinhiigel, der sich zwar nicht sonderlich
aus der Umgebung heraushebt, immerhin aber sozusagen
seinen Platz behauptet. THORDARSON hat ihn in Wider-
spruch zu anderen Anschauungen als Lögberg angespro-
chen, eine hier errichtete Steintafel erinnert daran, dass
vor rund 1000 Jahren von dieser Stelle der Gesetzes-
sprecher seine Stimme zu den Goden erhob. Dr. REUTER
und ich haben beim Besuch Thinvellirs diesen Platz eben-
falls als den Lögberg des Althing angesehen.
Es erhob sich die Frage, ob durch astronomishce Aus-
messung vielleicht ein Beitrag zur Lögberglage sich bei-
bringen liesse, da ja der Gesetzesberg, wie iiberhaupt
Handlung und Abhaltung des Thing an himmelkundliche
Erscheinung gebunden war. In seiner germanischen Him-
melskunde hat REUTER dem Gegenstand ausfuhrliche
Beachtung geschenkt. Von den dort behandelten 8 Vor-
schriften der Graugans, die sich alle mit Sonnenstand
oder Auf- und Untergang der Sonne bescháftigen, seien
zwei hier angefuhrt:
1. Wir sollen zum Gesetzesberg am Morgen kommen
und die Gerichtsstúhle zum Ablehnungsverfahren hinaus-
fúhren nicht spáter als die Sonne auf den westlichen
Schluchtrand sei vom Sitze des Gesetzsprechers aus ge-
sehen auf dem Gesetzberg.
2. Die Gerichtsstúhle sollen ausgefahren werden am