Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1949, Blaðsíða 76

76
Besuch auf Flatey hat zur restlosen Klárung der Fragen
gefUhrt.
Vom háuserbestandenen Sudostteil der Insel gesehen
ragen die Berge des Festlandes gegen den Sud- und Sud-
ostpunkt bis fast 5° auf. (Vergleiche das Horizontbild
Abb. 14). Erst von der 5. Woche nach oder vor Winter-
sonnenwende kommt hier dem Beobachter die Sonne mit-
tags zu Gesicht, wenn auch in der dritten und vierten
Woche schon ein kleiner Bogen der Sonnenbahn nach-
mittags in Blickrichtung zum Dalsátal sichtbar ist.
Es ist eigentlich eine Selbstverstándlichkeit, dass ODDI
sich nach einem besser geeigneten Beobachtungsplatz um-
Abb. 15.
Horizontschnitt um den Sudpunkt von Thords
Steinecke aus. Von hier aus konnte Stern-
Oddi bereits 8 Tage nach Wintersonnen-
wende das Oberrandauftauchen der
Sonne beobachten.
sehen musste, der sich zum Beispiel von der áussersten
Ostspitze der Insel bei Thorðarsteinshorn bot. Meine Hori-
zontvermessung von diesem Punkt aus wird durch Abb. 15
gezeigt. Der tiefste Punkt des hier gezeigten siidlichen
Horizontausschnittes liegt mit einer Höhe von 1.15° nur
etwa 2i/2 Sonnenbreiten vom Stidpunkt entfernt. Im Siid-
punkt selbst ist die Horizonthöhe h = 1.29°.
Bereits am ersten Tage der ersten Woche nach Winter-
sonnenwende kann ein Beobachetr von Thords Steinecke
aus einen kleinen Sektor des Sonnenbogenrandes am Tief-
punkt des Horizontes erblicken, und eine Woche spáter,
tritt fiir einen Augenblick, an der gleichen Stelle, die
ganze Sonne ins Blickfeld wieder ein Tag spáter, also am
2. Tage der zweiten Woche, ist auch iiber dem Súdpunkt