Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1934, Blaðsíða 39
und dankbaren Zuhörerschaft. Naeh diesem
guten Auftakt in Hamburg wird die Sángerin,
die duroh ihre langjáhrige Schulung in Ber-
lin aufs engste mit Deutsohiand verbunden
ist, sich hoffentlioh noch oft mit gleichem Er-
folg in deutschen Musiksalen hören lassen.
Das deutsche Lektorat an der Universi-
tát Reykjavík wird in diesem Winter ver-
treten von Dr. O. Will aus Hamburg. Seine
öffentlichen Vorlesungen, die auch der Be-
völkerung der Stadt zugánglich sind, haben
zum Thema: „Nachklassische Kulturströ-
mungen in Deutschland. “ Dr. Will hat auch die
von der deutsch-islándischen Vereinigung
Germania eingerichteten öffentlichen Lehr-
gánge der deutschen Sprache libemommen.
Die Auslánderprufung (Bakkalaureat)
legten Ende Oktober drei Islánder an dem
Institut fur Weltwirtschaft und Seeverkehr
der Universitát Kiel ab: Sverrir þorbjöms-
son, Pjetur Ólafsson und Pjetur Jónsson.
Alle drei haben die Absicht, ihr Studium in
Deutschland fortzusetzen.
Die deutsch-islándische Vereinigung
Germania in Reykjavík veranstaltete am
23. Oktober zu Ehren der Besatzung des Ex-
peditionsschiffes „Meteor“ einen Tanzabend,
der die zahlreichen Teilnehmer zu ein paar
áuCerstfrohenund bewegten Stundendeutsch-
islánjischen Zusammenseins vereinigte. Zwi-
schen dem Leiter der Vereinigung, Konsul
Juhus Schopka und dem Kapitán des „Me-
teor“ Kunze wurden herzliche Reden ge-
tauscht.
Der Verein der Islánder in Deutseh-
land, Ortsgruppe Hamburg, beging den is-
lándischen Nationalfeiertag am 1. Dezember
mit einer Festversammlung im Curio-Haus in
Hamburg.
Erste Hygiene-Ausstellung in Reykj a-
vík. Die „Reykjaviker Arztevereinigung“
(Laeknafjelag Reykjavíkur) feierto im Ok-
tober den 25. Jahrestag ihres Bestehens.
Aus diesem AnlaB veranstaltete die Vereini-
gung eine umfangreiche hygienische Ausstel-
Iung in den Ráumen des neuerbauten katho-
lischen Krankenhauses, die in Anwesenheit
der Spitzen der hiesigen Behörden und der
Vertreter der fremden Staaten durch den Mi-
nister fiir Handel und Verkehr, Iíerrn Haral-
dur Gudmundsson, eröffnet wurde. Die Aus-
stellung war die erste Veranstaltung dieser
Art in Island.
Der Minister ging in seiner durch den Rund-
funk verbreiteten Ansprache davon aus, daB
der Aufgabenkreis des Arztes ein zweifacher
sei; er sei nicht nur dazu berufen, Krankhei-
ten zu heilen, sondem ebensosehr sei es seine
Aufgabe, Krankheiten vorzubeugen und die
Bevölkerung dariiber zu unterrichten und
aufzukláren, wie sie sich vor Krankheiten
schiitzen könne. Diesen Zwecken solle die
Reykjaviker Hygienische Ausstellung dienen.
Zum SchluB seiner Ausfiihrungen gab der Mi-
nister dem Wunsche Ausdruck, daB die Aus-
stellung zahlreiche Besucher finden möchte
und dankte allen denen, die an ihrem Zu-
standekommen mitgearbeitet hátten.
Der Vorsitzende der Reykjaviker Árzte-
vereinigung, Chefarzt Dr. med. Helgi To-
masson, brachte darauf in einer lángeren An-
sprache zunáchst den Dank der Vereinigung
an alle diejenigen Behörden und Privatperso-
nen zum Ausdruck, die durch ihre Mitarbeit
das Zustandekommen der Ausstellung er-
möglicht hátten. Besonderen Dank schulde
die Árztevereinigung dem Deutschen Hy-
gienemuseum in Dresden, das einen grofien
Teil der Ausstellungsgegenstánde zur Verfu-
gung gestellt habe, sowie dem Institut fiir Be-
rufskrankheiten der Universitát Berlin, das
die Árztevereinigung ebenfalls durch Uber-
lassung zahlreicher wertvoller Leihgaben we-
sentlich unterstiitzt habe. Der Redner be-
gruBte dann insbesondere den Oberarzt
Dr. Pernice vom Krankenhaus Berlin-Neu-
kölln, der die Aufstellung der Ausstellungs-
gegenstánde úbernommen und geleitet habe.
An dio Eröffnungsfeierlichkeit schloB sicli
ein Rundgang durch die Ausstellung an, der
den Besuchern einen Uberblick tiber die er-
freuliche Vielseitigkeit des Dargebotenen ver-
mittelte. In 17 verschiedenen Raumen wurde
das nach Wissensgebieten geordnete umfang-
reiche Anschauungsmaterial dem Betrachtor
vorgestellt. Neben zahlreichen Spiritusprápa-
raten und vielen ausgezeichneten Bildern,
Tafeln und kurvenmáBigenDarstellungen,die
die Notwendigkeit einer sorgfáltigen Körper-
pflege recht eindringlich dartaten, erfreute
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