Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1949, Page 46
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Wir erkennen aus den Differenzen zwischen Messung
und Theorie, dass das ganze Zifferblatt, der Kranz von Eykt-
marken, um rund 16.7° nach Nord verschoben erscheint.
Weiter ergibt sich aus den Winkeldifferenzen die auffal-
lende Regelmássigkeit der einzelnen Abstánde zwischen
den Zeitmarken, die mit ihren Mittelwert von 23.5° einem
Sechzehntel des Horizontkreises (= 22.5°) sehr nahe
kommt.
Das ganze Gefiige der von einem Platz aus gewiesenen
Eyktmarken trágt die der nordischen Teilung iibliche
gegenseitige Abstandsweite in auffallender Form in sich.
Man darf also vielleicht annehmen, dass der Eyktmarken-
kranz von Stakkahlíð so wie ihn der Bauer uns zeigte,
spáteren Datums ist. Das Zifferblatt ist hier möglicher-
weise gegen alte vergessene Gewohnheit aus landeigenen
Bedingungen verschoben worden, wobei y16 als Abstands-
wert natíirlich erhalten blieb.
Es sei hier noch bemerkt, dass der Bezirksvorsteher in
nahezu nordostwártige Richtung weisend, uns auf eine
Scharte in der weiteren Horizontabgrenzung aufmerksam
machte, wo, wie er sagte, am Tage der Sommersonnen-
wende die Sonne ihren Aufgang habe. Die Messung ergab
fiár dieses Mal ein Azimut von N 41.0° O, bei einer Hori-
zonthöhe von 6.03°. Die rechnerische Úberprufung dieser
Angabe zeigt, dass unter diesen Verháltnissen der obere
Sonnenrand bei N 41.8° O erscheint. Diese gute Uberein-
stimmung gibt allen Angaben auch hinsichtlich des Stan-
punktes besonderes Gewicht.
Unser Gewáhrsmann betonte ausdriicklich, dass die uns
eingewiesene Eyktmarken fiir sein Gehöft Stakkahlíð giil-
tig seien. REUTER dagegen hat Bedenken, er sagt, das
Gehöft sei verháltnismássig jung und man músse sich
muteten sammenhánge, die sich auf 6 im weiten Kreis zusam-
menliegender Eyktmarken grunden, rechtfertigen vielleicht diese
Unterstellung; ansonsten wurde Hádegi allein aus der Reihe tanzen.
(Vgl. auch die „theoretischen Eyktmarken" nach THORKELSSON).