Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1949, Page 64
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diese von mir mit dem Theodoliten gemachte Höhenbestim-
mung liesse sich an Ort und Stelle oder auch mit genúgen-
der Genauigkeit aus der Karte der fragliche Höhenver-
lauf feststellen. REUTER bemerkt, dass nach seiner Kar-
teneinsicht von Reykholt gesehen der WSW-Punkt nörd-
lich vom scharf abfallenden Grat des Hafnarmerki uber
der Nordkúste des Borgarfjords im freien Meeresspiegel
liege. Im Azimut S 13° W ist jedenfalls die Horizonter-
höhung nicht unbetráchtlich, wie sie weiter verláuft, bedarf
noch der Bestátigung.
Nun liegt es natúrlich sehr nahe mit REUTER anzu-
nehmen, dass der Text in Snorris Edda eine fúr Island
áttgemeingultige Bestimmung darstellt, die dann natúrlich
unabhángig vom örtlichen Horizont sich auf freien Hori-
zontblick bezieht. Dann bleibt, wegen des Einflusses der
geographischen Breite, die Frage offen, von welchem Ort
diese Kalenderregel ausging.
Um alle Möglichkeiten rechnerisch zu berúcksichtigen,
sind Reykholt, Skálholt und der von REUTER als der
wohl zutreffende álteste islándische Thingplatz Kjalarnes
in den Kreis der Betrachtung gezogen. Um den Einfluss der
geographischen Breite auf das Ergebnis deutlich in Er-
scheinung treten zu lassen, sind auch die Grenzbreiten
Islands mit <p = 64° und <p = 66° in Rechnung gestellt.
Gegenúbergestellt werden in nachfolgender Tabelle also
alle Möglichkeiten fúr die zur Diskussion stehenden Werte
der Eyktstátt 52.5° und 67.5°. Rechendaten: Stets Ober-
randuntergang mit Berúcksichtigung der Refraktion.
<P (Reykholt) = 64.66°; <p (Skálholt) = 64.12°; <p (Kjal-
arnes) = 64.23.°; Refraktion = 0.58°, Sonnenhalbmesser
= 0.27°.
a) Winteranfang 14. Okt. a. St. Dekl. der Sonne =
— 10.85°.
b) Winteranfang (klimatisch) 23. Nov. a. St. Dekl.
der Sonne = — 21.85°.