Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1934, Síða 27

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1934, Síða 27
pakte mit Dánemark 1918 verloren die islándischen Studenten das Recht, im Studentenheim ,,Regensen“ in Kopenhagen freie Wohnung bis zu 4 Jahren zu erhalten. Statt dessen wurde der „Dánisch-islándische Bundesfond“ gegriindet, dessen 2 Millionen Kr. gleich geteilt und an die Universitáten Kopenhagen und Reykjavík iiberwiesen wurden. Die Zinsen dieser Summe werden jáhrlich fiir Universitátszwecke (Reisestipendien, Herausgabe von wissenschaftlichen Wer- ken) und fiir junge Studenten ausgeteilt. Nach 1918 stand es also den islándischen Studenten frei, ihre Studien, wo sie wollten, zu betreiben. Bis 1918 war das Re- gensen-Stipendium so verlockend, dafi beinahe jeder islándische Student nach Kopenhagen zog. In den letzten Jahren sind die islándischen Studenten, die in Reykjavík nicht studieren können, nach allen benachbarten Lándern gezogen, nach Deutschland, Frankreich, England, Spanien, Österreich aufier den skandi- navischen Lándern. Die Zahl der islándischen Studenten betrágt augenblicklich etwa 260, von denen 160—70 in Reykjavík studieren, die anderen im Auslande. Yor wenigen Jahren hielten sich an deutschen Universitáten zwischen 30 und 40 islándische Studenten jáhrlich auf, in den letzten Jahren ist diese Zahl wegen Valutaschwierigkeiten zurúckgegangen. Die islándischen Studentenin Reykjavík haben zwei Vereine: den alten Studen- tenverein, mit etwa 2—300 Mitgliedern, dem sowohl alte wie j unge Studentenange- hören, und den Studentenverein der Universitát, dem nur aktive Studierende an- gehören. Auch diese beidenYereine bescháftigensichamliebstenmitPolitik,wáh- rend das gesellschaftliche Zusammenleben, vor allem wegen Mangels eines eige- nen Hauses, aber auch wegen des Alkoholverbotes, leider nicht die angenehmen und festen Formen wie das der islándischen Studenten in Kopenhagen in fruherer Zeit hat. Eine neue Zeit verspricht nun heranzubrechen, indem das Alkoholverbot höchstwahrscheinlich noch in diesem Winter abgeschafft wird und ein eigenes Studentenheim (,,stúdentagardur“) in diesem Sommer vollendet wurde, das sicherlich einen zukunftigen Mittelpunkt. fur das studentische Leben und Treiben bedeuten wird. Das Studentenheim, das etwa 270000 Kr. kostete und zum gröfi- ten Teil aus Spenden einzelner Landeskreise und privater Personen aufgefúhrt wurde, beherbergt bis 40 Studenten, ist mit allen modernen Bequemlichkeiten eingerichtet und ist bereits ein Sammelpunkt der Studenten geworden. Das Stu- dcntenheim hat einen grofien Lesesaal, einen Turnsaal, einen Efisaal, hat warme und kalte Báder in jedem Korridor, hat eine Bibliothek, Klavier, Rundfunk usw. und ist dazu sehr billig fúr die Studenten (90 isl. Kr. monatlich fúr Wohnung und Verpflegung), indem die Universitát aus ihren Mitteln jáhrlich einen Beitrag von einigen tausend Kronen gibt, um den Studenten das Leben billiger zu machen. Das Studentenheim wird vorláufig voneinem jungenlngenieur, Gústaf Pálsson, geleitet, der den Titel ,,gardprófastur“ hat und mit den Alumnen die Aufsicht 147

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