Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1934, Síða 33
dem Untergang aller Kulturvölker vorangegangen. Die Biogeschichte lehrt uns,
daB jede Kultur sich ihrer eigenen Zerstörung zuneigt. Bestimmte Entwicklungs-
linien und Verfallslinien scheinen allen Kulturepochen ein gemeinsames Geprage
zu geben: wir sehen es bei den Ágyptern, bei den Persern und den antiken Mit-
telmeerkulturen. Wir sehen das gleiche auch bei den abendlándischen Völkern
von heute. Ihre Fortschritte tragen den Keim zum Untergang in sich, die Men-
schen kommen mit ihren ethischen Pflichten auf Abwege, sie vergessen ihre miih-
sam erworbene Lebensweisheit und lassen statt dessen eine hemmungslose Frei-
heit in alle Gebiete hinein, in Literatur, Kunst, Wissenschaft, Erziehung, Sitten
und vor allem der generativen Moral. — Man wáhnt sich noch auf der Höhe der
Kultur und merkt nicht, daB alles bereits wurmstichig ist, daB es sich bereits
selbst unterhöhlt hat, weil das Volk die Rasse, sein teuerstes Besitztum, das gene-
rative Ethos, verloren hat. Im Schutz der individuahstischen Freiheitsberau-
schung wáchst die Verantwortungslosigkeit, im Schutz der Gleichheitsforderung
der Frau geht die Familie ihrer Auflösung entgegen, im Schutz einer miBverstan-
denen Humanitát wáchst eine steigende Zahl lebensuntiichtiger und kulturzer-
störender Elemente heran.
Alles das hat im Laufe der letzten Jahrzehnte die Rassenbiologie versucht, in
das VolksbewuBtsein einzuhámmern, das sich verschanzt hat hinter einer Mauer
von Skepsis, Schulweisheit und Humanitátsduselei. — So ersteht endlich das
weltpohtische Fiihrergenie, das von diesen Gedanken so gepackt ist, daB es jetzt
im Begriff ist, seinen gesamten Staatsorganismus nach den biologischen Grund-
gesetzen umzugestalten.
Hitler hat mit der intuitiven Sicherheit, die eben seine Begabung ist, verstan-
den, daB, wenn die destruktiven Kráfte nur noch kurze Zeit ungehindert weiter-
rasen, alles zu spát ist. Nicht nur sein eigenes Volk, sondern auch alle die anderen
Völker des groBen nordischen Kulturkreises sind dann verurteilt.
Hitler hat erfaBt, daB die sittliche Erziehung des Volkes vom Kinde bis zum
erwachsenen Menschen vergeblich ist ohne die Grundlage aller Moral: den Sip-
penkult — oder, um Thomas Carlyles altes Wort zu gebrauchen: ohne Helden-
verehrung. Die Ehrfurcht vor der Sippe, die durch Tausende von Jahren vom
Vater auf den Sohn und von der Mutter auf die Tochter ging: du sollst nicht Blut
mischen mit einem, dessen Sippe du nicht kennst — die ging verloren, als die
Schule die Erziehung iibernahm. Die wichtigste aller Lehren hat in der modernen
Erziehung keinen Platz erhalten... Und noch ein anderes Verbrechen wurde
gegen das Volk begangen, als unsere ,,humanitáre“ Gesetzgebung die instinktive
Antipathie unserer Vorváter ausmerzte, indem sie blutfremden Rasseelementen
Biirgerrecht in nordischen Landen gab, als das stolze Ethos, die strengen Fami-
liengesetze und die hohen Ideale unserer Vorváter, der alten Germanen, abgelöst
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