Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1949, Side 38
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Es ist dies ein Zeitmarkensystem, das gegen die „theo-
retischen Eyktmarken" (nach THORKELSSON) fast
durchweg eine „Linksverschiebung" von 22y2 Grad auf-
weist, also in Einklang mit PÁLL VIDALIN’S Anschau-
ungen steht. Ich möchte auch dieses Eyktmarkensystem
(nach REUTER) ein theoretisches nennen.
Im Anschluss an diese einleitenden Bemerkungen wollen
wir uns nun vorerst mit Einzelergebnissen meiner in Is-
land durchgefíihrten Messungen bescháftigen. Der Erfolg
dieser Eyktmarkensuche, die gewiss nur einem ersten
Versuch gleichkam, war grösser, als wir erwarten durften,
wenn auch die vorherige Kartendurchsicht und die Arbeit
von Herrn THORKELL THORKELSSON uns hoffnungs-
freudig auf die Reise gehen liessen.
I. Die angemessenen Eyktmarken.
Im folgenden Abschnitt sind ohne auf die Mess- und
Reduktionsarbeit náher einzugehen, Ort fiir Ort die Er-
gebnisse der Eyktmarkenvermessung aufgefiihrt. Die Mes-
sungen wurden im Anschluss an Gestirnsbeobachtungen
mit einem Reisetheodoliten durchgefiihrt. Die vielen Eykt-
markenskizzen, von denen besonders auf Abb. 3 (Hall-
ormsstaður), Abb. 6 (Stakkahlíð) und Abb. 7 (Bárðar-
staðir) hingewiesen sei, vermitteln einen sehr guten Ein-
blick in das Problem und erkláren mehr als viel Worte
das alte Richtungsbild des in Sechzehntel geteilten Him-
melsrandes. Von Fall zu Fall sind kritische Bemerkungen
eingestreut, die Gesamtauswertung findet sich erst im
darauffolgenden Kapitel II.
1. Skálholt. 1939 Juli 24. (p=64.120, X =1^22.1™). Von
Skálholt aus ist nach alter Uberlieferung der Gipfel der
Hekla Dagmálsmarke gewesen. Wie es Abb. 2 zeigt, liegt
von der Kirche in Skálholt aus die Richtung zum Hekla-
gipfel nicht weit vom OSO-Punkt, der im altnordischen
Gesichtskreis Dagmálsstátte gewesen ist. Die Geschichte