Die Stimme - 01.02.1947, Blaðsíða 7
DIE STIMME
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I, 1.
Nationalismus, da dieser iiber-
all soviel Unlieil angerichtet
liat. Deutschland steht anderen
Völkern offen.
7. Die Behandlung, die das deut-
sche Volk seitens der anderen
Nationen erwartet, will es selhst
von Anbeginn seinen Nachharn
zuteil wcrden lassen.
8. Das deutsche Volk erkennt
kcincn Unterschied der Rassen
und Konfessionen melir an.
Alle Menschcn haben die glei-
chen Pflichten und Rechte.
9. Es erstreht die Zusammenarbeit
mit allen anderen Völkern.
10. Das dcutsche Volk halt Ivriege
fiir nicht notwendig. Da cs selhst
kcine Waffen melir herstellt
noch je wieder in die Hánde
nimmt, hofft es, anderen Völ-
kern den Abbau ihrer Riistun-
gen zu erleichtern.
11. In Presse und Schrifttum wol-
len die Deutschen kiinftighin
Selbstkritik anwenden, damit
es ihnen möglich werde, ihre
cigenc Handlungsweise zu be-
richtigen.
12. Das deutsche Volk sieht in der
Wirtschaftsform des Sozialis-
mus den einzigen Ausweg aus
seinen Nöten.
Die Zeit ist aher aucli reif fiir
dic Zusammenfassung der Vor-
schláge, die die Deutschen den al-
liierten Machthabern unterbreiten.
1. Das deutsche Volk wúnscht die
Aufhebung der Okkupation zu
einem frúhen Zeitpunkt.
2. Es wiischt die baldige Bildung
einer gesamtdeutschen Regie-
rung zum Zwecke einer einheit-
lichen Verwaltung des Landes.
3. Es wiinscht die Wiederherstel-
lung seiner Industrie und Land-
wirtschaft, damit es sich selbst
ernáhren kann und in die Lagc
versetzt wird, die Ivriegsschá-
den wiedergutzumachen.
4. Es wúnscht eine weit besserc
Versorgung mit Lebensmitteln
und Verbrauchsgútern und ist
bereit, den Alliierten bei dcr
Hcranschaffung derselben zu
helfen.
5. Es wúnscht, dass deutsche
Landesregierungen und Stádte
bereits jetzt Handelsvertráge
abschliessen und sich um Kre-
ditc bcmúhen diirfen.
6. Es wúnscht bereits jetzt eine
weitgehende Sozialisierung,
weil dadurch viele Menschen-
leben gerettet werden können.
7. Es wúnsclit die ungehinderte
Einfuhr auslándischer Litera-
tur und Zeitschriften, damit es
auf Grund freier Meinungsbil-
dung wieder demokratisch den-
ken und handeln lerne.
8. Es wúnscht dringend die För-
derung der deutschen Jugend-
organisationen, Schulen und
Universitáten durch enge Zu-
sammenarbeit mit auslándi-
sclien Institutionen, damit zu-
mindest die junge Generation
lerne, die anderen Völker zu
verstehen und zu achten.
Noeh fehlen diesen Grundlinien
die Details, die erst durch die prak-