Ársrit Verkfræðingafjelags Íslands - 01.01.1915, Side 33
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suehte Schafmistprobe erhielt ieh in feuchtem Zu-
stande direkt aus dem Sehafstall und trocknete sie
bei gewöhnlicher Zimmertemperatur. Sie zeigte 13%
Wasser, 16,s°/o Asche und 70°/o brennbare Bestand-
teile. Der Heizwert belrug 3420 Cal. oder ca. die
Hi'dfte desjenigen guter Steinkohle. Betreffend Unter-
suchungen des Schafmistes weise ich im Uebrigen
auf das »Búnaðarrit« von 1911.
5. Einige kleinere AVasserbauten der letzteren Jahre auf Islaml.
Iíurzer Auszug aus einetn im »Verkfræðingafjelag íslands« ani 15. Dez. 1914 gehaltenen Vortrage
von Ilerrn Landsingenieur Th. Krabbe.
Zeichnungen hierzu auf nachstehendem Plan.
1. Dampfschi/fakai an Torfunef bei Oddeyri in Eyjafjord.
Vor ungefiihr 10 Jahren plante man in der
Bucht zwischen Akureyri und Oddeyri ein im Winter
geschúlztes Areal fúr kleinere Schiffe sowie einen
grösseren und fúr die Stadt mehr zentral gelegenen
Kaiplatz, als die vorhandenen Landungsbriicken hoten,
zu sehallen. Ein im Sommer 1904 zufiillig in Akur-
eyri zureisender Zimmermeister wurde ohne Zuziehung
eines teehnischen Beirates beauftragt, die Anlage aus-
zufúhren. Dieselbe sollle aus einem vom Ufer aus-
gehenden, massiv hintergefúllten Zungenkai und
einein vom iiusseren Ende dieses parallel zu den
Tiefenlinien verlaufenden Pier bestehen. Wiihrend
der Ausfiihrung zeigten sich schon verschiedene
Mangel an der Konstruktion und vor der Vollendung
der Arbeil verschwand sehon der Bau in die Tiefe.
Die Stadtverwaltung wollte die Sache jedoch
nicht aufgeben und traf Veranstaltungen zur Auffúh-
rung eines neuen Ivais. Die Vorbereitungsarbeilen
wurden im Jahre 1906 begonnen und im folgenden
Jahre fand die Ausfiihrung stalt.
Der Boden zeigte eine anfangs sehr schwach
zunehmende Tiefe bis auf ca 2,5 m; dann wiichst
sie aber plötzlich auf 5 m, worauf sie wieder gleich-
miissig aber stark zunimmt.
Der Boden ist von weicher Beschalfenheit und
um baufiihigen Grund zu erhalten, musste man ein
Teil aus der stiirksten Abschriigung weggrahen.
Die angewendete Konstruktion ist aus dem nach-
stehenden Plan Fig. 1—2 zu ersehen.
Wie der Plan zeigl, besteht der Pier aus zwei
gegen einander verankerteren hölzernen Einfassungs-
wanden und einer Erdfiillung zwischen diesen.
An beiden Seiten des Piers wurde der Boden,
um grössere Tiefe zu schallen, mitlels eines Priest-
man’s Dampfbagger (siehe S. 18) ausgehoben. Das ver-
wendele Material war aus Danzig bezogenes, pommer-
sches Wasserbau-Holz, welches mit Carbolineum be-
strichen wurde. Weitere Schutzvorrichtungen schienen
nicht nötig, indem Pfahlwúrmer dort nicht zu be-
fiirchten sind. Das Eisen war galvanisiert.
Beim Einrammen der Pfahle wurde ein Dampf-
hammer mit 900 kg Rammbahr angewendet (s. S. 19).
Der Pier wurde mit einem Krahn, Gleis und
Kippwagen versehen.
Die Anlagekosten waren folgende:
Das Material: Kr.
Das Holz fob. Danzig ... ..... 24700,00
Die Eisenteile foh. Kopenhagen 2734,89
Diverse Materialien ........... 1903,47
Der Transport:
Fraeht ........................ 7721,79
Lokaltransport ................. 364,53
Arbeitslohn:
Werkfúhrerlohn ................ 3525,00
—-— am Dampfbagger 2106,50
Arbeiterlohn.................. 14733,29
Reisen ..................................
Diverse Ausgaben (Kohlen etc.)..... .....
Kr.
Diverse Maschinen und Arbeitsgerate (excl
Dampfbagger) .......................
Zusammen Kr
Kr.
29338,36
8086,32
20364,79
2459,80
1572,18
61821,45
12249,60
74071,05
Ein Teil des úbrig-bleibenden Materials wurde
verkauft, das úbrige fand aber bei spateren, stiidt-
ischen Anlagen Verwendung.
Die urspúnglich geplante von Oddeyri ausgehende
Pieranlage, die in Verbindung mit der beschriebenen
einen Schutz gegen die Wintersturme bilden soll, ist
noch nicht zur Ausfúhrung gelangt und kann wohl
als vorlaúfig aufgegeben betrachtet werden.
2. Ein Dampfschiffskai in Hafnarfjord.
Im Jalire 1912 wurde ein Dampfschilfskai (siehe
Plan Fig.3-5) in Hafnarfjord bei dem sogenannten Fiski-
klettur gebaut. Der Kai besteht, — da ein Schutz gegen
Stúrme nicht geschall'en zu werden brauchte —, zum
grössten Teil aus eingerammten, gegen einander ver-
steiften Holzpfahlen. Der Boden war verháltnismassig
hart, wodurch das Einrammen der Pfáhle, nament-
lich dicht an der Kúste, wo man statt dessen eine
Betonunterstiitzung verwenden musste, erschwfert
Avurde. Am áussersten Teile des Kais hat man selbst
bei niedrigstem Wasserstand eine Tiefe von 3 bis 6
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