Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1919, Blaðsíða 32
ynd ihrer Háíen cin, angeíangen ím Siiden bei Munken und Syderö. Zu begriiBen ist
die reichliche Beigabe von Karten: einer Tiefenkarte und einer Karte der wichtigstcn
Fanggebiete der Dampfer (béide farbig und auch Island mit umíassend), eine der MiB-
weisung der KompaBnadel fiir 1920, vier Karten iiber Temperatur und Salzgehalt des
Oberíláchenwassers in den vier Jahreszeiten, eine tibersichtskarte der Lagen der Be-
obachtungsstelien der dánischen, norwegischen und schottischen Forschungsschiffe, neun
Schnitte durch dasMeer bei Island und den Fáröern, darstellend Temperatur, Salzgehalt
und Dichte, vier Karten der Diclite des Oberíláchenwassers in den vier Jahreszeiten,
eine Karte der Strömungen, eine der Linien gleicher Hochwasserzeit um die Fáröer am
Tage vonVoll- und Neumond und endlich zwölf Karten der Stromriclitung bezogen auf
dasHochwasser im Syderöfjord. Neu hinzugekommen sind in dieser Auflage eine Anzahl
von Ansichten, die dem Buche ,,Die Fáröer” von Kuchler entnommen sind, der es wieder
einmal verstanden hat, sein ,,vorzugIiclies, lehrreiches, vortreffliches Werk“ (so im Vor-
wort und auf S. 41 des Sechandbuclies zu lesen) und seine Verdienste um die Erforschung
der Fáröer bei den deutschen Behörden ins rechte Licht zu setzen. Bei Abbildung 22
auf S. 116 muB die Unterschrift heiBen: Trangisvaag und Tværaa, vom Kirchturmc
von auficu nach binncn gesehen. — Möge die Neuauflage des Seehandbuches bei allen
Besuchern Islands und der Fáröer die Beachtung finden, die das Werk wirklich verdient,
das eine Fiille von Material und Tatsachen bringt, die man anderswo vergeblicli suchen
wird. Rudolphi
I iAXI i‘.Iv BRUUN, Turístruter paa Fároerne, I. Opreyse-Land ogFolk. (,,DeDanske
Atlanterhavsoer'' — Kort og Reyseboger Nr. 4.) Kopenhagen 1917, Gyldendalske
Boghandel, Nordisk Forlag. 130 Seiten, 90 Abbildungcn und 10 Karten und Pláne
im Text. 2,50 Kr.
liinen Reisefiihrer fiir die Fáröer zu schreiben, mag iiberflussig erscheinen, da es bis jetzt
keinen eigentlichen Reiseverkehr dorthin gibt und die Aussichten, die Inseln zu einem
Touristenland zu machen, was sie wohl verdienten, sind durch die politischen und kriege-
rischen Vorgánge der letzten Jahre in weitere Fcrne geruckt. Was unsere bislierigen
Reisehandbucher, z. B. Baedeckers Schweden und Norwegen oder Woerls Reisehandbuch
Nr. 140, iiber die Fáröer schreiben, ist naturgemáB recht wenig. Aber schon der Island-
reisende, der die Inseln nur kurze Zeit zu Gesicht bekommt, wurde oft gern etwas melu'
von ihnen hören und so istBruuns ReisefuhrermitFreude zu begruBen, der íur jeden, der
sich dort lángere Zeit aufhalten will, ein unentbehriiches Hilfsmittel sein wird. Der
Verfasser kennt die Fáröer aus eigener Anschauung wie wenige andere. Er hat sie in
den Jahren 1896—1914 mehrmals bereist und dort namentlich arcliáologische und kultur-
historische Forschungen angestelit. Sein Buch bietet mehr als der Titel vermuten láBt-
Es ist nicht nur ein Reisefiihrer auf den Faröern selbst, sondern auch ein trefflicher Be-
rater fiir die Reise dorthin. Der erste Teil ist demnach ein Fuhrer durch Leith und
Edinburg und zu den Seen und Bergen des schottischen Hochlandes, des weiteren ein
Fiihrer auf der Fahrt von Leith bis zu den Fáröern mit ausfuhrlicher Beschreibung der
dem Reisenden allerdings meist nur von Ferne sichtbaren Orkney- und Shetlandinseln.
Der zweite Teil behandelt auf uber 70 Seiten die Fáröer selbst. Nach einer kurzen Úber-
sicht werden die Sicdelungen, die Geologie, Pflanzen- und Tierwelt, das Klima und die
Gezeitenströme behandelt. Ausfuhrlich bescháftigt sich der Veríasser mit der Geschichte
der Inseln, dem Wal- und Vogelfang. Er bespricht weiter eingehend Ackerbau und
Viehzucht, Fischerei, Bevölkerung, Wohnungen, Tánze, Lieder und Sprache der Fáringer.
Den SchluB bildet cine ziemlich umfangreiche Úbersicht iiber die Literatur und die Karte®
der Fáröer. Unterstutzt wird die Darstellung durch eine groBe Anzahl wohlgelungener
Abbildungen, Kártchen, Pláne und Skizzen.
Bruuns Arbeit ist nicht nur ein Reisefuhrer im gewöhnlichen Sinne, er ist auch eine
treffliclie kleineLandeskunde der Fáröer, die im engen Rahmen das Wissenswerteste ubci
die Inseln gemeinverstandlich bietet. Mit Spannung erwarten wir den zweiten, speziellc°
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