Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Blaðsíða 29
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angegriffen worden. Wir haben nicht einmal eine Andeu-
^ung dafiir, dass die máchtigen Ausbruche das alte Solfa-
tarenfeld belebt haben.
Diese Tatsachen mögen geniigen um die Behauptung zu
t'echtfertigen: Die islándischen Vulkanausbruche werden
von Gas- und Dampfexhalationen gefolgt; diese besteheh
aber gewöhnlich nur fur eine verháltnismássig kurze
Dauer und die dauerhaften Exhalationen sind im allge-
nieinen nicht als eine Ausnahme von dieser Regel zu be-
trachten, d. h. als besonders langanhaltende Vulkan-
exhalationen, vielmehr mussen offenbar irgendwelche be-
sonderen Verháltnisse obwalten, die eine Bedingung sind
tur das Aufkommen dauerhafter Exhalationen.
Es fállt nun nicht schwer zu entdecken, welche diese be-
sonderen Verháltnisse sind. Fast jedem, der sich mit Is-
lands Thermalaktivitát befasst hat, ist die enge Verknup-
fung der Solfataren und Fumarolen mit Bruchlinien aufg'e-
fallen. In der Tat liegen die Felder von Þeistareykir,
K-rýsuvík, Hengill, Kerlingarfjöll und Námafjall, d. h. die
hauptsáchlichsten Solfataren- und Fumarolenfelder Islands
alle auf deutlichen Bruchlinien und Verwerfungen, wáh-
rend in den meisten dieser Fálle eine Verkniipfung mit
bestimmten Vulkanen als unnaturlich erscheint.
Die Bruchlinien mussen deshalb als ein wesentlicher
Faktor beim Zustandekommen der dauerhaften Fumarolen
betrachtet werden.*)
Die Bedeutung der Bruche muss wohl darin liegen, dass
sie eine besonders gute Verbindung mit der Tiefe ge-
wáhren und man wiirde deshalb zu dem Schluss neigen,
dass die Vulkanschlote und -spalten, durch das erstarrte
Magma verstopft, keinen freien Weg fiir die Magmaex-
halationen bedeuten. Vielleicht ist das auch richtig; es sei
jedoch darauf hingewiesen, dass die tertiáren Gánge in Is-
*) Die Behauptung Barths (15, S. 22), dass die Fumarolen und Sol-
faterentátigkeit sich um die rezenten Vulkanzentren gruppiert, lasst
die Bevorzugung von Bruchlinien ausser Acht, und geht mit dem
Wirkungsbereich eings Vyjkans reeht frei um —