Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Blaðsíða 68
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die Thermen von Barð und Gil áhnliche Hiigel hátten er-
halten können, wáhrend man solche ganz vermisst. Das
scheint darauf zu deuten, dass die Thermengebiete in Fljót
verschiedenen Alters sind.
Ein drittes Beispiel eines durch Quellen erhaltenen
Hiigels haben wir im Laugarhóll bei Reykir in Hjaltadalur
zu erblicken. Es ist dies ein etwa 10 m hoher isolierter
Moránenhiigel an dessen Seiten die Quellen hervortreten.
Ein hohes Alter und eine abwechslungsreiche Geschichte
muss auch fiir die Aktivitát im Gebiet des Grossen Geysir
angenommen werden. In Geysirs Náhe muss die Aktivitát
frtiher viel intensiver gewesen sein als heute. Damals hat
sich im ganzen etwa 250000 m2 messenden Gebiet
zwischen den heutigen Quellen und dem Bach Beiná eine
rund 1 m máchtige Platte aus Kieselsinter gebildet, die
heute von einer bis % m máchtigen Humus- und Rasen-
schicht bedeckt ist. Dieser Sinter scheint aus den mit ihm
verwachsenen Quellenbecken Geysir, Strokkur, Litli-
Geysir, Litli-Strokkur, Seyðir und einigen anderen zu ent-
stammen. Diese Quellen miissen dann friiher sehr ergiebig
gewesen sein, damit ihr Wasser das grosse Gebiet iiber-
fluten konnte. Die Quellen liegen dicht nebeneinander und
Geysir, Strokkur, Seyðir und Litli-Geysir auf gerader
Linie,und man hat den Eindruck, dass sie eine bestimmte
Periode der Thermalaktivitát bedeuten, und möglicher-
weise zu gleicher Zeit entstanden. Unter der Sinterplatte
findet man eine einige Dezimeter dicke erhártete Humus-
schicht mit Birkenstámmen und -bláttern. Darunter (am
Geysir) unzáhlige diinne, harte Sinterschichten abwech-
selnd mit weichem bunten Ton zu einer Gestamtmáchtig-
keit von mindestens 3 m. Dieses Profil zeigt deutlich die
starken Ánderungen, die sich hier in postglazialer Zeit
vollzogen haben. Insbesondere sieht man, dass die oberste
Sinterplatte das Ergebnis einer sehr intensiven Aktivitát
nach lángerer vollkommenen Pause ist.
Hier ist die direkte Einwirkung von Vulkanausbriichen
ausgeschlossen. Die nachstgelegene postglaziale Aushruchs-