Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Blaðsíða 70

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Sinterplatten alle in der Vergangenheit entstanden und
heutzutage keine solche in Bildung begriffen sind, — es sei
denn auf Hveravellir, — nicht einen Beweis dafiir, dass die
Thermalaktivitát in Island langsam zuriickgeht. Vielmehr
muss man annehmen, dass die Ánderung in der Wasser-
fiihrung auf Erdbeben bzw. Verstopfung der Wasserlei-
tungen durch Absátze zuruckgeht. Heute haben die Wasser
der grossen Quellen keine Gelegenheit sich iiber grössere
Fláchen auszubreiten wo sie den Kiesel absetzen können;
sie fliessen in Kanálen ab, die sie sich durch das oft mách-
tige Erdreich in ihrer Umgebung gebahnt haben. Friiher
war das vieleicht anders und die Wasser konnten sich iiber
ebene Fláchen ausbreiten.
D. DIE SINTERBILDUNG
Der Vorgang bei der Sinterbildung ist allerdings
noch in vieler Hinsicht ungeklárt, jedoch scheint
sicher, dass grosse Teile des Sinters als Abdampf-
reste zu betrachten sind, indem abwechselnd Be-
netzung und Eintrocknen stattfindet. Zu der Auffassung
sind auch Allen und Day (16) fiir den Yellowstonepark ge-
kommen: .... „a large part of the siliceous sinter formed
from hot-spring waters appears to be a product of evapora-
tion“. S. 147. Die Sinterbildung bei den Bohrlöchern in
Reykir in Mosfellssveit mag dies beleuchten. Das ca. 85°
heisse Wasser strömt aus wagerechten Rohrstutzen und
fállt bei einigen Bohrlöchern auf Holzstábe oder eiserne
Platten und Leitröhren. Die Gegenstánde nun, die stándig
unter Wasser stehen, zeigen sogar nach mehreren Jahren
keine Spur einer Sinterbedeckung. Dagegen sind die Eisen-
teile, die ab und zubenetzt werden, mit einer 1-2 cm dicken
Kruste iiberzogen, die nichts anderes ist als Abdampfreste,
da die díinne Wasserhaut in wenigen Augenblicken von
dem heissen Eisen verdampft. Die Holzteile sind aber
wegen der geringen Temperaturleitfáhigkeit viel kálter als
das Eisen und werden deshalb von Spritzen und Dampf