Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Blaðsíða 66
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Zum Schluss können wir die Theorie wie folgt aus-
sprechen. Die Oberflache des Grundwassers folgt ungefahr
der Landschaft. Daraus folgt, dass ein steter Ausg'leich
zwischen Bergen und Niederungen im Gange ist. Zum Teil
erfolgt der Ausgleich in grossen Tiefen innerhalb der
Plateaubasaltformation, möglicherweise auch an der un-
teren Grenze der Plateaubasalte. Das Grundwasser sickert
langsam in die Tiefe und fiillt alle Poren und Risse der
Basalte, es sammelt sich nach lángerem seitlichen Sickern
in grossen Spalten die es nach den Austrittsöffnungen lei-
ten. Das austretende Wasser ist deshalb aus grossen Gebie-
ten gesammelt worden und die durch das Wasser aus
diesen Gebieten entzogene Wárme ist nur ein Teil der aus
dem Innern der Erde geleiteten Wármemenge. Die Rolie
der Basaltgánge ist sowohl die, Wege fiir das austretende
Wasser zu bilden, wie auch den Grundwasserstrom, zu
stauen. Beim Einsickern in die Erde enthielt das Wasser
atmosphárische Luft, auch mag es in den obersten Schich-
ten des Erdreichs Kohlensáure aufgenommen haben. Bei
der Erwármung in der Tiefe werden die Gase wegen des
Druckes nicht frei. Der Sauerstoff verschwindet aber all-
máhlich auf chemichem Wege. Der Kohlenstoff greift die
Sulfide an und es entwickelt sich H2S das vom Wasser ab-
sorbiert wird, und dem Quellenwasser seinen charakteris-
tischen Geruch verleiht. Bei der Erwármung greift das
Sickerwasser das Gestein leichter an und nimmt nun ver-
schiedene Stoffe aus dem Gestein auf. Desgleichen wird
die Radiumemanation des Gesteins absorbiert. So geladen
náhert sich das Wasser dem Austritt, erst 10—20 m unter
der Quellöffnung ist der Druck soweit erniedrigt, dass die
Gase frei werden können. Sie erscheinen dann entweder
in der Quelle selbst oder, wenn der letzte Teil der Quell-
leitung nicht senkrecht ist, können sie vor der Quellöff-
nung entwichen sein. Im Laufe der Zeit scheiden sich so
viel gelöste Stoffe aus dem aufsteigenden Wasser aus, dass
die Quellwege abgedichtet werden, und der Zutritt des
kalten oberfláhennahen Grundwassers verhindert wird.