Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Blaðsíða 73
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eine Streuung an kolloidalen Teilchen handelt, eine
Annahme, die durch direkte spektroskopische Messungen
von Allen und Day bestátigt ist (1. c.)
Ich möchte hier eine Beobachtung von mir anfiihren, die
dies weiter bestátigt, zugleich aber Licht wirft auf das Zu-
standekommen der Streukörperchen.
Im Quellengebiet des Grossen Geysirs fiihrt aus einem
grossen tiefen Bassin mit etwa 100° heissem, vollkommen
klaren Wasser eine geschlossene etwa 100 m lange Leitung
zu einem Schwimmbassin. In diesem hat aber das Wasser
eine intensive Bláue angenommen.
Ich fand nun beim Tauchen in das Schwimmbassin, dass
eine elektrische Lampe, die dariiber in der Dunkelheit
leuchtete, ihre Farbe deutlich ánderte. Schon 1 m unter
dem Wasserspiegel sah ich, dass die Farbe rötlich ge-
worden war und aus etwa 3 m Tiefe sah das sonst schein-
bar weisse Licht tiefrot aus. Diese Beobachtung zeigt, dass
die Blaufárbung des Wassers ein Streuprozess ist.
Die Streukörper waren aber offenbar nicht urspriinglich
im Quellwasser vorhanden, sondern mussen entweder in
der Leitung oder im Schwimmbassin entstanden sein.
Die beste Erklárung scheint mir zu sein, dass die Kiesel-
sáure des Quellwassers durch die Einwirkung der Luft im
Schwimmbassin in den kolloidalen Zustand versetzt wird.
In Úbereinstimmung damit sind die mir bekannten „blauen
Quellen“ solche mit grosser Wasseroberfláche und starker
Konvektion, wodurch eine Vermengung mit atmospári-
scher Luft begiinstigt wird.
E. HEISSWASSERHAUSHALT
Die Zirkulation des Thermenwassers vollzieht sich
wie wir sahen mit grosser Wahrscheinlichkeit voll und
ganz innerhalb der Formation der tertiáren Plateau-
basalte. Wir miissen deshalb versuchen uns ein genaueres
Bild zu machen von den hydrologischen Eigenschaften
dieser Formation.