Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Side 3
EINLEITUNG.
Es ist eine allgemein verbreitete Meinung, dass zwischen
Vulkanismus undThermalaktivitát eine sehr engeVerknup-
fung besteht. Daneben ist noch angenommen worden, dass
Meteorwasser in vielen Fállen nur normal temperierte
tiefe Schichten (bei normaler geothermischen Tiefenstufe)
durchströmt um als Thermenwasser wieder zu erscheinen.
Insbesondere wurden stets die bedeutenderen Thermal-
gebiete, mit Siedequellen und Geysiren, in direkte Bezie-
hung zum Vulkanismus gesetzt, wobei jedoch die Ver-
bindung mit den vulkanischen Erscheinungen in vieler
Hinsicht recht unklar blieb. Die heissen Quellen Islands
wurden stets in Beziehung zu dem ungewöhnlich inten-
siven Vulkanismus der Insel gesetzt. So sagt z. B. E. Kayser
in seinem Lehrbruch der allgemeinen Geologie (1): „Wáh-
rend bei Thermen wie denen von Burtscheid kein Zu-
sammenhang mit vulkanischer Tátigkeit angenommen
werden darf, springt ein solcher bei den heissen Quellen
Islands, Neuseelands, der Euganeen u.s.w. ohne weiteres in
die Augen. Man ist daher schon lange gewöhnt, sie als
Ausklingen einer ehemaligen stárkeren vulkanischen
Tátigkeit und ihr Wasser als Kondensationswasser vul-
kanischer Dámpfe zu betrachten“. Wie wenig aber noch
die islándischen Thermen bekannt sind, zeigt die Be-
hauptung eines Fachmannes der Island besucht hat, dass
„the hot springs of Iceland are associated with postglacial
flows“. (2)
Hinsichtlich des Ursprungs des Thermenwassers sind
Autoren wie Thoroddsen (3), v. Knebel (4) und Thorkels-
son (5) zu der Auffassung gekommen. dass es sich in IslaniJ