Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Page 12
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miissen in wagerechter Lage entstanden sein. In einigen
Onyxen liegen die Schichten jetzt auch wagerecht, aber
sonst sind sie systematisch wie die sie enthaltenden Dek-
ken geneigt, wenn auch meistens nicht so stark (2—4°).
Diese systematische Neigung kann nur bedeuten, dass die
Decken seit der Bildung der Onyxe gekippt worden sind.
3. Die Sedimente in den Plateaubasalten sind meist fein-
geschichtet, wobei die Schichtung parallel zu den Decken
lauft.
4. Fast jede Basaltdecke scheint iiber ein sehr ebenes
Gelánde geflossen zu sein, sowie eine ganz glatte Ober-
fláche zu haben; die Decken treten auf mit gleicher Mách-
tigkeit íiber weitere Strecken, im Gegensatz zu rezenten
Fladenlaven, die wohl immer eine flachgewölbte Ober-
fláche haben, entsprechend wechselnder Fliessgeschwin-
digkeit und Gelándeformen. Man bekommt unbedingt
den Eindruck, dass die alten Laven, trotz ihrer vermut-
lichen Dunnfliissigkeit, sehr ruhig geflossen sein miissen,
was nur bei sehr flachem Gefálle der Fall sein konnte. Alte
Decken mit mehr als 10 m Máchtigkeit sind keine Selten-
heit. Diese Decken haben zu ihrer Erstarrung eine lange
Zeit gebraucht. Bei dem geringsten Gefálle musste dann
die noch fliissige Lava unter der erstarrten Kruste weiter-
fliessen, was wohl zu einer Höhlenbildung und einem
Haufenwerk von Blöcken Anlass gegeben hátte. (13) Der-
artige Bildungen sind jedoch m. W. nie in den Plateauba-
salten beobachtet worden.
In seinem grossen Werke, „Ancient Volcanoes of Great
Britain“, kommt A. Geikie zu der Auffassung, dass die
tertiáren Basaltdecken Schottlands und Nordirlands nicht
Zentralvulkanen entstammen, sondern Spaltenergusse
sind, die sich horizontal uber grosse Gebiete ausgedehnt
haben. Fiir Island vertrat Thoroddsen immer dieselbe
Auffassung.
Die Kippung der Decken hat eine grosse Anzahl von
Briichen und Verwerfungen zur Folge gehabt, deren
hauptsáchlichsten wir im folgenden beschreiben werden.