Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Page 13
Durch direkte Beobachtung kann man sehr viele Ver-
Werfungen nachweisen, die Anzhal deren, die verhiillt sind,
wird aber viel grösser sein. Wir können nachweisen, dass
alle Haupttáler und viele kleinere Nebentáler durch Ver-
Werfungen angelegt wurden. Es ist dann ein naheliegender
Schluss, dass die Landschaft iiberhaupt durch die Tek-
tonik vorgezeichnet wurde, zu welcher Auffassung man
auch durch einen Blick auf die Karte kommt. Man be-
trachte z. B. die westlichen Seitentáler des Eyjafjörður, die
alle parallel laufen.
Einen Einblick in den Mechanismus der Verwerfungen
gewáhrt uns ein Proíil in Mosfellssveit, Fig. 1. Im Nord-
Fig. 1.
Bahahliö ÚlfarjfcH
Verwerfungen in Mosfellssveit; Blick nach Siiden.
hang des nach O bis SO gekippten Berges Úlfarsfell kann
■ttan an den eingebetteten Sedimenten deutlich 5 Verwer-
fungen feststellen, wobei immer der westliche Rand tiefer
steht als der östliche. Die Verwerfungen betragen: Nr.l:ca.
80 m, Nr.2: 6—8 m, Nr.3: 13—15 m, Nr.4: 6,5 m und Nr.5
vielleicht ca. 100 m, jedoch sind die Schichten auf beiden
Seiten nicht mit Sicherheit zu identifizieren. Oben auf
Úlfarsfell liegt eine besonders máchtige Tuffschicht, die
wieder in Hafrahlíð erscheint. Die Rechnung gibt danach
zwischen den beiden Bergen eine Verwerfung von ca. 380
m (Vgl. spáter). In Hafrahlíð kann man weiter mehrere
gleichsinnige Verwerfungen feststellen. In diesem Profil
offenbart sich eine Regel, die ich fast iiberall bestátigt ge-
funden habe: Wenn sich eine Scholle z. B. nach Osten
neigt, so entstehen Verwerfungen, bei denen immer der
Westrand tiefer steht als der Ostrand. Es wiirde zu wejt