Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Blaðsíða 16
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deshalb annehmen, dass das ganze Gebiet um etwa 4° nach
Osten bis SO gekippt ist. Diese Kippung musste wohl zum
streifenweisen Aufbruch und Senkung der westlicheren
Streifen gegen die östlicheren fiihren. Tatsáchlich geht
dies in schönster Weise aus dem Talsystem hervor und wir
werden die Táler deshalb als Bruchlinen auffassen miis-
sen. An diesen Bruchlinien treten die Thermen des Reykja-
dalur, Laxárdalur und Reykjahverfi auf.
Ausser den oben beschriebenen Doleriten kommen in
Laxárdalur, Aðaldalur und Bárðardalur rezente Laven
vor. Sie scheinen jedoch ausschliesslich aus der Gegend
von Mývatn oder Ódáðahraun zu stammen. Auf diesen
Laven finden sich bei Ljósavatn, Birningsstaðir in Laxár-
dalur und in Aðaldalur viele Schlackenhiigel von Krater-
form. Im Laxárdalur und Aðaldalur haben diese Krater
keine Laven geliefert und sind allem Anschein nach nur
Pseudokrater, die dort entstanden sind, wo die Lava iiber
ein flaches, feuchtes Gelánde floss.
Wir können deshalb mit grosser Wahrscheinlichkeit
sagen, dass in dem uns interessierenden Teil des Skjálf-
andigebietes, wo heisse Quellen auftreten, keine postglazia-
len Ausbruche stattgefunden haben. Quartáre Ausbruchs-
stellen sind uns auch nicht bekannt.
BÁRÐARDALUR BIS EYJAFJÖRÐUR
Das etwa 900 m hohe Massiv zwischen Bárðardalur und
Fnjóskadalur trágt in seinen obersten Teilen einige Bánke
der „grauen Stufe“. In Bæjarfjall und stidlich des Ljósa-
vatnsskarð liegt ihre untere Grenze nach Péturss (8) etwa
in 700 m Höhe. Die Grenze zwischen den alten und jungen
Basalten scheint in etwa 400 m Höhe zu liegen. Von Osten
gesehen fallen keine Neigungen in diesen Bergen auf, aus-
ser siidlichen Neigungen in Víknafjöll; die Decken liegen
sonst fast wagerecht, sowohl die untersten wie die obers-
ten ganz bis Kiðagil und Fljótsdalur im Siiden. Vom
Westen her habe ich auch in dem nördlich vom Ljósavatns-
§l?arð gelegenen Teil keine Neigungen feststellen können.