Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Qupperneq 26
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ben, jedoch miissen wir annehmen, dass die grösseren
Verwerfungen alle tertiár sind.
3. BILDUNG DER PLATEAUBASALTE
(jber die Art der Magmaförderung im isl. Tertiár sind
verchiedene Ansichten geáussert worden. Man hat sowohl
Punkt-, Linear- wie Arealeruptionen angenommen. Es
fehlen aber sichere Anzeichen fiir Punkt- und Arealerup-
tionen, die von Bedeutung sein könnten. In Siidwestisland
sind wohl die Berge Haukafjöll in Mosfellssveit und
Skeggjabrekkufjall in Borgarfjörður als Reste gewaltiger
Schlote aufzufassen, und Torfafell in Eyjafjörður ist viel-
leicht ein Ausbruchszentrum, das Plateaubasalte geliefert
hat. Aber weder fiir die Bildung der Plateaubasalte noch
die Theorie der heissen Quellen haben diese Ausbruchs-
zentren Bedeutung.
Die zahlreichen Gánge lehren uns dagegen, dass die
Lineareruptionen fiir den Aufbau der Plateaubasalte von
ausschlaggebender Bedeutung gewesen sein miissen. Man
hat zwar behauptet, dass die Gánge immer sámtliche
Decken durchsetzen und demnach erst nach der Bildung
des Plateaus entstanden. Wir miissen dann aber fragen,
wo das bei diesem Durchbruch geförderte Material steckt.
Ferner hat man auch Gánge beobachtet, die nicht sámt-
liche Decken durchsetzen (Thoroddsen, „Island“, S. 252).
Einen solchen Gang habe ich auch im Garðsárdalur ge-
funden.
Eine Eigentiimlichkeit der meisten Gánge ist es, dass síe
senkrecht zu den umliegenden Decken stehen, wie diese
auch geneigt sein mögen. In einigen Fállen habe ich jedoch
schmale lotrechte Gánge beobachtet, die máchtigere ge-
neigte Gánge durchsetzen. Man muss sich auch vorstellen.
dass bis ins gliihende Erdinnere herabreichende Spalten
einfach lotrecht stehen, ohne die Neigung der gespalteten
Basaltdecken zu berucksichtigen. Wir stellen uns deshalb
vor, dass die meisten Gánge urspriinglich lotrecht standen.