Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Side 27
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wáhrend die Decken wagerecht lagen. Das Alter der
rnáchtigen geneigten Gánge wáre dann grösser als das des
Aufbruchs des Basaltplateaus. In Garðsárdalur (Eyjafjörð-
ur) habe ich in einer Kluft auf einer Strecke von 3,5 km 25
Gánge beobachtet, die fast alle senkrecht zu den mit 5—6C
nach SO fallenden Decken stehen. Diese Gánge stehen am
dichtesten in den westlichen, geologisch tiefsten Teilen.
Dies kann eine Konzentration gegen Eyjafjörður bedeuten.
es kann aber auch als ein Zeichen dafiir aufgefasst werden,
dass nur ein Teil der Gánge alle Decken durchsetzt. Es ist
auch im dem Sinne zu deuten, wenn es mir bisher gegliickt
ist nur einen einzigen Gang in der grauen Stufe zu finden.
(In Hólabyrða, Hjaltadalur).*)
Die Gánge sind also zweifellos tertiár.
II. TEIL
ÚBER DIE THEORIE DER HEISSEN
QUELLEN
A. ALLGEMEINES
Es wurde eingangs erwáhnt, dass die Thermalaktivitát
Islands bisher immer als eine, wenn auch im Einzelnen
wenig erklárte postvulkanische Erscheinung aufge-
fasst worden ist. Wir bemerkten aber, dass mindestens ein
Teil der heissen Quellen áusserlich keine Beziehung zu
vulkanischer Tátigkeit verrát, und wollen jetzt die Frage
untersuchen, inwiefern man uberhaupt dazu gezwungen ist
die Thermalaktivitát mit dem Vulkanismus zu verbinden.
Wenn wir einen Blick auf die grossen historischen Vul-
kanausbriiche Islands werfen, fállt es auf, wie schnell sie
ausgeklungen sind, d. h. wie kurze Zeit sich noch Exhala-
tionen an ihnen erhalten haben.
*) Meine spateren Erforschungen haben zu der Auffassung gefiihrt,
das die »graue Stufe« wahrscheinlich Zentralvulkanen entstammt.