Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Page 28
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' Zehn Jahre nach den ungeheuren Lakiausbruchen 1783,
sirid noch Exhalationen vorhanden ((3) S. 33), aber 110
Jahrq nachher, bei Thoroddsens Besuch, wird nichts davon
bemqrkt ((3) S. 36 íf). Soviel bekannt, sind heute nach
den Ausbruchen der Sveinagjá 1875 keine Exhalationen
vorhanden, und dasselbe gilt fiir die Ausbriiche der ge-
waltigen Spalte Eldgjá, die nach Thoroddsen etwa 1000
Jahre alt sein diirften. In der Náhe des Öræfajökull
tletzter Ausbruch 1727) sind weder Solfataren noch
Thermen bekannt. Am Fusse des Eyjafjallajökull (1821)
kennt man eine einzige niedrig temperierte Therme. Und
geht. man durch die Liste der 130 von Thoroddsen ange-
fiihrten postglazialen Vulkane, sn findet man, dass nur ein
Teil von ihnen noch Thermalaktivitát unterhált.
In dem grossen Fumarolengebiet am Torfajökull zeigt
sich (gemáss der geologischen Karte von P. Hannesson und
eigenen Beobachtungen), dass die Fumarolen hauptsách-
lich ausserhalb der júngsten Rhvolitlaven vorkommen und
mit diesen Ausbriichen nichts zu tun zu haben scheinen.
In den benachbarten Kratern vom Jahre 1913 ist gemáss
der Karte keine Thermalaktivitát vorhanden. — Am Leir-
hnjúkur kann man weitere interessante Beobachtungen
machen. Die Krater, die hier vor gut 200 Jahren grosse
Lavamassen lieferten, liegen Seite an Seite auf einer ge-
raden N-S Linie. In einem Krater bemerkte ich im Jahre
1939 ganz schwache Dámpfe, aber aus einer der Vulkan-
Jinie parallelen Spalte, die sich in den Seiten der Krater
gebildet hatte, stiegen etwas lebhaftere Dámpfe von 62°C
empor. Scheinbar handelte es sich um ganz reinen Wasser-
dampf und aus der spárlichen Vegetation in dér Spalte
möchte ich annehmen, dass er recht jungen Datums ist.
Auf der anderen Seite finden wir 100—200 m von der
Kraterlinie entfernt ein Solfatarengebiet. Dieses bestand
aber schon lange vor den Ausbruchen und ist fruher
sicherlich viel intensiver gewesen als . heute. Der kleine
Berg Leirhnjúkur, dessen Name alt ist und mit Lehmhiigel
úbersetzt werden kann, ist von den sauren Dámpfen sehr