Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Qupperneq 36
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schon im ersten Teil deutlich hervor. Wir haben dort
íiberall erwáhnt, wo die Thermen des betreffenden Ge-
bietes auftreten und gesehen, dass sie immer den grossen
Briichen und Verwerfungen der Basalttafel folgen. Fiir
das Verstándnis des Mechanismus der Thermen ist eine
weitere Beziehung zu der Tektonik von Bedeutung. Es
handelt sich um einen unverkennbaren Zusammenhang
zwischen der Temperatur und der Ergiebigkeit der Quel-
len einerseits und der Neigung der umgebenden Schollen
andererseits. Zunáchst bemerken wir, dass die Thermen
fast ausschliesslich in Gebieten stárkerer Neígungen (4C
und mehr) auftreten. Im innern Teil des Eyjafjörður ist
nur Hólafjall stark geneigt (4—7°), am Westhang dieses
Berges treten Thermen auf (Hólsgerðislaugar). Nördlich
dieses Berges bis zum Hofe Grund etwa kommen dann in
den umgebenden Gebirgen nur schwáchere Neigungen vor
(ca. 2°) ohne eine einzige Therme. Etwas nördlich dieser
Grenze begegnen wir den Thermen in Hulle und Fiille am
Hang des in seinen unteren Teilen stárker geneigten (4°)
Súlurmassiv.
In Öxnadalur mit schwachen Neigungen fehlen Ther-
men. Ebenso in Norðurárdalur, Skíðadalur, Unadalur,
Deildardalur und dem áusseren Hjaltadalur. Im innem
Teil des letzteren begegnen wir aber in etwas stárkeren
Neigungen den Thermen von Reykir. Die starken Nei-
gungen in den Fljótbergen haben wahrscheinlich schon
östlich des Hrolleifsdalur aufgehört, was damit zusammen-
hángen könnte, dass in diesem Tal keine Therme auftritt,
wáhrend Fljót damit ubersát sind.
Wie erwáhnt, bestehen Víðidalsfjall, Vatnsdalsfjall und
die Ostseite des Vatnsnesfjall aus fast wagerechten Decken
und soviel man gewahrt, gilt dasselbe fur das Tiefland
zwischen diesen Bergen. Hier sind nun keine Thermen
vorhanden mit Ausnahme jener oben erwáhnten zweifel-
haften schwachen lauwarmen Quelle bei Nesbjörg. Erst
östlich vom Hofe Giljá kann man starkes östliches Fallen
beobachten, Im Gebiet Ásar etwa östlich von Reykir tritt