Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Side 40

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auf radioaktivem Wege erzeugte Energie. Nach Guten-
berg ((23) S. 155) erzeugt ein cm3 dieser Basalte 1,75 10'1"
kal/sek. Eine Sáule von 1 cm2 • 3 km Grösse erzeugt also
5'10'8 kal/sek. Dagegen ist der allgemeine vertikale
Wármestrom von der Grössenordnung 10 " kal/sek cm2 und
ihm gegeniiber kann also die in den obersten 3 km der
Erdkruste radioaktiv erzeugte Wárme ganz vernachlássigt
werden. Ausserdem wird offenbar der allgemeine Wárme-
strom dem Wasser viel leichter zugánglich als die ganze in
einem Raumgebiet erzeugte radioaktive Energie. Wir
haben deshalb unser Augenmerk auf beschránkte Ráume
mit ungewöhnlich intensiver Radioaktivitát zu richten.
Nun liefert zwar die Geophj'sik keine Beweise fiir die
Existenz solcher Ráume und man gerát deshalb dabei ins
rein hypothetische. Nehmen wir aber einen Raum an, der
eine 100 mal stárkere mittlere Radioaktivitát hat als die
Plateaubasalte. Um die Energie der Quellen in Deildar-
tunga (t = 100°C, Erg. = 250 1/sek) zu liefern miisste
dieser Raum eine Grösse von rund 1000 km3 haben, und
wenn man bedenkt, dass es in Island viele Gebiete mit
siedenden oder fast siedenden Quellen gibt, die 20—50
Sekundenliter Wasser liefern, ist es berechtigt von lokaler
Radioaktivitát als bedeutsamem Wármespender fiir diese
Quellen ganz abzusehen. Aber auch in Fállen, wo es sich
um geringere Energiemengen handelt, halte ich die Bedeu-
tung radioaktiver Prozesse fiir ganz sekundár, da das in
die Erde sickernde Wasser in dem allgemeinen Wárme-
strom auf einen viel ergiebigeren und leichter zugáng-
lichen Wármespender stösst.
Den geringen Einfluss der Radioaktivitát der islán-
dischen Quellen auf deren Temperatur können wir auch
feststellen durch einen Vergleich mit kalten Quellen auf
dem Kontinent. Ich zitiere hier eine Zusammenstellung
der Radioaktivitát vieler kalten und heissen Quellen von
E. Gleditsch (Naturen, 1928. S. 161—173 (24)).
Danach haben wir in kalten Quellen in Schweden nach
Untersuchungen von Dr. Naima Sahlbom im Mittel: