Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Qupperneq 48
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schmelze ,erst dann abgegeben vvird, wenn die Temperatur
unter 600° C abgesunken ist (Vgl. auch (25)), welches auch
damit iibereinstimmt, dass die heissesten Fumarolen eine
Temperatur von 500—600° besitzen. Der Wassergehalt
wird aber nicht auf einmal in diesem Temperaturbereich
abgegeben, sondern z. T. auch bei tieferen Temperaturen.
Wenn wir deshalb die mittlere Temperatur des juvenilen
Wassers zu 500°C ansetzen, bekommen wir sicherlich eine
obere Grenze flir seinen Wármeinhalt.
Der magmatische Wasserdampf möge eine Quelle von
100°C unterhalten. Die abgegebene Wárme ist dann ab-
hángig von der Tiefe in der die Wármeabgabe stattfindet.
In der Náhe der Erdoberfláche, unter dem Drucke einer
Atmospháre, kiihlt sich der 500° heisse Dampf zuerst auf
100° ab, kondensiert dann und liefert 740 cal/g. In 1000 m
Tiefe, unter 100 Atm. Druck, kondensiert der Dampf bei
320°, worauf das Kondensierwasser sich auf 100° abkiihlt.
Die Wármeabgabe ist dabei 600 cal/g. Bei 200 Atm. Druck
ist die Wármeabgabe nur 385 cal/g.
Beim Wármeinhalt von 650 cal/g, was ungefáhr 60 Atm.
Druck entspricht, vermag 1 g Dampf 6,7 g Grundwasser
von 3° bis 100° zu erwármen. Ist die Ergiebigkeit der
Quelle 100 1/sec, betrágt also der juvenile Teil mindestens
13 1/sec. Ist ferner das verfiigbare juvenile Wasser 6
Volumenprozente des Magmas, dann miissen zur Unterhal-
tung unserer Quelle in 1000 Jahren 6,4 km3 Magma er-
kalten.
Aus der Tabelle am Schluss dieser Abhandlung lásst
sich die Wárme des Quellwassers in Nordisland berechnen.
Wenn wir fiir die Temperatur des vadosen Teils des
Quellwassers, ehe es sich mit dem juvenilen Wasser mischt,
3°C ansetzen, was ungefáhr der mittleren Jahrestempera-
tur entspricht, dann ergibt die Tabelle 16000 kg cal/sec als
die von den Quellen aus dem Erdinnern getragene Gesamt-
wárme.
Pies ist aber noch nicht die ganze am Wármeherd vom
Grundwasser aufgenommene Wármemenge, denn das