Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Qupperneq 59
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tJlfarsfell und ReykjafellanMáchtigkeit undAussehenver-
gleichbar ist. Ich kam zu der uberzeugung, dass es sich um
dieselbe Schicht an den drei Stellen handelt, und eine
Verwechslung ausgeschlossen sei. Aus der Neigung der
Tuff- und Basalt-Schichten ergibt sich dann, dass Úlfars-
fell um ca. 380 m gegen Reykjafell abgesunken ist.
Die Verwerfungslinie selbst ist direkt nicht genau festzu-
legen, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass sie zwischen den
Thermenlinien verláuft. In diesem Streifen muss námlich,
sowohl nach direkter Beobachtung wie nach magnetischen
Messungen ein máchtiger Gang parallel zu den Linien ver-
laufen. Die magnetische Kartierung, die auf meine Anre-
gung hin von dem Bohrungsunternehmen vorgenommen
wurde, zeigt hier starke Störungen der Deklination, die auf
Intrusionen oder eine grosse Verwerfung hinweisen.
Eine Verwerfung um 380 m bedeutet bei der Tiefenstufe
30 m einen Temperaturunterschied von 13° in der wasser-
fuhrenden Schicht auf beiden Seiten der Verwerfungs-
line, was in guter úbereinstimmung ist mit dem Unter-
schied der Wassertemperaturen auf beiden Seiten. Soviel
wir sehen können, ist diese Erklárung der Verháltnisse in
Reykir die einzige befriedigende; hier miissen andere
Wármequellen als der allgemeine Wármestrom ausgechlos-
sen werden.
Mit einigen weiteren Fállen der Tab. II können wir in der
gleichen Weise verfahren und zeigen, dass eine Beimi-
schung mit kaltem Wasser nicht in Frage kommt. Wir
wollen aber diese Fálle von einem anderen Gesichtspunkt
behandeln, wobei dieses Ergebnis nebenher erhalten wird.
Aus der obigen Schátzung des Wármeverlustes in unseren
Bohrlöchern kann man annehmen, dass Thermen unter
100°C, die 20—30 1/sec fiihren, nur um wenige Grade abge-
kuhlt worden sind, und das ist in úbereinstimmung mit
den Verháltnissen in Mosfellssveit und Skagafjörður. Wir
wollen aber jetzt versuchen Anhaltspunkte zu finden fiir
eine Schátzung der wirklich vorkommenden Wármever-