Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Page 63
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dieser Tiefe eine Mindesttemperatur von 100° hatte und
dann sollte es an der Erdoberfliiche mindestens 90° heiss
sein. Wir sehen deshalb, dass es höchstens aus einer Tiefe
von 2 km kommen kann. Áhnliche und kleinere Tiefen er-
halten wir in derselben Weise fiir Fljót, Ólafsfjörður und
Heykjadalur.
Wir glauben also folgendes gezeigt zu haben:
Das Thermalwasser einiger Thermengebiete wird nicht auf
seinem Wege zur Oberflache durch kalte Beimischungen
abgekiihlt. Es besteht nicht aus zwei Komponenten, einem
juvenilen und einem ziveiten vadosen. Es kann nicht ju-
venil sein, da es in dem Falle ivegen seiner Menge die hohe
Temperatur der grossen Tiefen bis zum Austritt beibe-
halten miisste. Es muss also vados sein und - ivegen der ge-
ringen Abkuhlung beim Aufstieg — die ungefahre Tem-
peratur der heissesten Schichten mitfiihren, die es durch-
geflossen hat. (Wir haben ja gesehen, dass es auf andere
Weise seine Warme nicht erhalten hat). Diese Schichten
haben, wegen der allgemein wachsenden Temperatur mit
der Tiefe, eine ganz beschrankte Tiefe — Die Geologie gibt
uns nun keinen Anhaltspunkt dafiir, dass bedeutende
Intrusionen in so geringen Tiefen vorhanden sein solltsn,
und in Mosfellssveit, Skagafjörður und Fljót wiirden
Intrusionen die Temperaturverháltnisse nur durch ge-
kiinstelte Hypothesen verstándlich machen können. Intru-
sionen mussten wir auch schon auf Grund energetischer
Betrachtungen ausschliessen. Wir mussen deshalb schlies-
sen, dass wir es mit normal temperiertem XJntergrund zu
tun haben, und dass die Quellen ihr Wasser aus einer oder
mehreren Grundivasser fiihrenden Schichten erhalten, die
dann wahrscheinlich mit bestimmten geologischen Hori-
zonten identisch sind.
Die Verháltnisse in Mosfellssveit haben wir schon auf
dieser Grundlage kláren können, indem wir nur eine
wasserfiihrende Schicht annahmen. Nach dem geolo-
gischen Befund ergibt sich nun weiter, dass eine mit den
Plateaijbasalten konkorclahte Schicht in Skíðastaðir, Revkir