Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1942, Qupperneq 67
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So entsteht eine fortdauernde Zirkulation des Grund-
wassers, die erst im Laufe geologischer Zeitráume durch
Verstopfung der Leitungen oder durch tektonische Bewe-
gungen aufhört.
C. BEISPIELE ZUR GESCHICHTE DER THERMAL-
AKTIVITÁT IN ISLAND
In Fljót tragen zwei Thermengebiete den Namen Reykj-
arhóll (Rauchhiigel), der sich darauf bezieht, dass die
Thermen in beiden Fállen oben auf einem hohen, isolier-
ten Hiigel zutagetreten. Reykjarhóll á Bökkum (der west-
lichere) erhebt sich nach der Generalstabskarte (Blatt 52)
60—80 m tiber die flache Umgebung und ist schon aus gros-
ser Entfernung sehr auffállig. Er besteht, soweit ich sehen
konnte, ausschliesslich aus grauen erhárteten, feinkörnigen
Lehmmassen, die auf dem alten, hier von zahlreichen Gán-
gen zerspalteten Basalt ruhen. Der andere Reykjarhóll ist
auch sehr auffálling, ganz isoliert und besteht aus erhár-
tetem, grobem Schutt.
Es ist kaum zu bezweifeln, dass die Thermen diese Hiigel
geschaffen haben, nicht etwa durch Festhalten und Zemen-
tieren von Flugsand, wie der gröbere Schutt beweist,
sondern zweifellos dadurch, dass sie durch ihre erhár-
tenden Einfliisse die umgebenden Schutt- und Lehmmassen
gegen die Abtragung widerstandsfáhiger gemacht haben.
Man muss sich also vorstellen, dass diese Quellen bestan-
den haben als die umgebenden Niederungen mit máchtigen
Schutt- und Lehmmassen bedeckt waren. Dass eine so un-
geheure Abtragung, um die es sich hier handelt, seit der
letzten Vereisung hat stattfinden können, ist unwahr-
scheinlich. Wahrscheinlich sind denn auch diese Gegenden
wáhrend der letzten Vereisung eisfrei gewesen. (Vgl. auch
neuere Ansichten der Botaniker) (27). Diese Quellen
könnten dann seit der letzten Interglazialzeit bestanden
haben.
Auf der anderep Seite wiirde man erwarten, das§ z. B.
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